Bogenhausen:Bergab im Slalom

Fußgänger-Radler-Chaos am Leuchtenbergring vor dem Hotel Holiday Inn.

Wegen einer Baustelle am Leuchtenbergring wird es eng auf dem Weg durch den Tunnel und zur S-Bahn. Die Breite von 1,60 Metern ist zulässig.

(Foto: Florian Peljak)

Derzeit teilen sich Radfahrer und Fußgänger den Weg in die Unterführung am Leuchtenbergring - das ist oft kritisch

Von Renate Winkler-Schlang, Bogenhausen

Dass hier noch nichts passiert ist: Wer von Bogenhausen kommend am Leuchtenbergring hinunter in den Tunnel radeln will, teilt sich seit geraumer Zeit wegen einer Baustelle einen schmalen asphaltierten Streifen mit den Fußgängern. Viele Möglichkeiten haben Radler im Osten nicht, die S-Bahn-Strecke zu unterqueren, daher frequentieren diesen Abschnitt viele Radfahrer. Doch der S-Bahnhof Leuchtenbergring zieht natürlich auch viele Fußgänger an. Kommen sie dem Radler entgegen, können sie vielleicht noch ausweichen, streben sie allerdings selbst nach unten, sehen sie die bergab fahrenden Radler nicht, diese aber haben Tempo und müssen dennoch zwischen all den Fußgängern gezielt Slalom fahren.

Kritische Momente sind an dieser Stelle unvermeidbar, das prangert ein Leser in einem Brandbrief an die Redaktion der Süddeutschen Zeitung an. Er sei davon ausgegangen, dass die Stadt diese Gefahrensituation allenfalls für eine kurze Zeit dulde, doch inzwischen werde am Rand eine mannshohe Betonmauer gebaut, die den sehr beengten Raum weiter einschränke, man könne nicht mehr ganz am Rand der Furt gehen. Derzeit weichen besonnene Fußgänger auf den kleinen Grünstreifen zum Leuchtenbergring hin aus, doch das funktioniere nur bei trockenem Wetter.

Radler, die zum S-Bahnhof wollen, können nicht auf die Straße ausweichen, sie würden dann mit den Autos in den Leuchtenbergring geleitet, so der kritische Bürger. Er schlägt vor, den Grünstreifen zu asphaltieren.

Arbeiten der Stadtwerke am Fernwärmenetz seien der Grund für die Baustelle, erklärt dazu das Kreisverwaltungsreferat der Stadt. Die Führung des Fuß- und Radverkehrs am Leuchtenbergring sei, wie bei vielen Baustellen, "eine Kompromisslösung, die vorliegenden räumlichen Gegebenheiten geschuldet ist", so Sprecher Johannes Mayer. Der gemeinsame Geh- und Radweg sei mit einer Breite von 1,60 Metern genehmigt und entspreche damit den noch zulässigen Maßen. Eine telefonische Rückfrage bei der Baufirma habe ergeben, dass dort aktuell 1,70 Meter Durchgangsbreite vorhanden seien - also ausreichend viel Raum. Das Kreisverwaltungsreferat aber werde sich die Situation ansehen und klären, ob der Grünstreifen für eine übergangsweise Nutzung hergerichtet werden könne.

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