Der Münchner Automobilhersteller BMW hat die Lohnlücke für alle 80 000 Beschäftigten geschlossen: Frauen und Männer werden demnach gleich bezahlt. Man habe im Unternehmen dafür gesorgt, dass es "keine signifikanten Abweichungen im Gesamtvergütungspaket von Frauen und Männern" mehr gibt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Kriterien von Equal Pay gelten über alle Unternehmensstandorte hinweg. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gleichwertiger Funktion erhalten bei gleicher Arbeitszeit, individueller Leistung und Berufserfahrung den gleichen Lohn. Für seine Anstrengungen bekam BMW als erstes Unternehmen in Deutschland die höchste Zertifizierung des Fair Pay Innovation Lab (FPI).
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Der Autobauer hofft, seine Belegschaft durch faire Bezahlung zu Leistung zu motivieren. Und er möchte sich in Zeiten des Fachkräftemangels als attraktiver Arbeitgeber auch für Frauen zeigen. "Es ist ein gutes Gefühl, unseren Kolleginnen und Kollegen sagen zu können: Bei uns werden gerechte Löhne und Gehälter bezahlt- das führt zu Vertrauen und Motivation", sagt Martin Kimmich, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BMW AG. In der traditionell männlich geprägten Automobilbranche liegt der Gender Pay Gap über dem bundesweiten Durchschnitt von 18 Prozent; Frauen verdienten dort bislang 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Nun hat zumindest BMW die Lücke geschlossen. "Das ist ein guter Anfang. Ich bin sicher, dass bald noch viel mehr Bewegung in die Statistik kommt", sagt Henrike von Platen, CEO und Gründerin des FPI. "Per Gesetz sind die Unternehmen in Deutschland zwar verpflichtet, Männer und Frauen gleich zu bezahlen, haben aber kaum Sanktionen zu befürchten. Es gibt aber immer mehr Firmen, die dies freiwillig tun wollen und uns nach einer Zertifizierung fragen." So sei beispielsweise der Sportartikelhersteller Puma Germany auf dem besten Weg, sämtliche Pay Gaps zu schließen.
Bei BMW soll die erreichte Lohn- und Gehältergleichheit keine Momentaufnahme sein, sondern dauerhaft etabliert werden. Deshalb will der Konzern künftig die Gesamtvergütung von Frauen und Männern inklusive fixer und variabler Vergütungsbestandteile jährlich überprüfen lassen.