Maßnahme gegen RaserWo in München beim „Blitzer-Marathon“ kontrolliert wird

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Ein Polizist misst mit einem Lasermessgerät die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern.
Ein Polizist misst mit einem Lasermessgerät die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern. (Foto: Michael Bahlo/dpa)

Am Mittwochmorgen um 6 Uhr startet die Aktion, die für die Gefahren durch das Rasen sensibilisieren soll. In München wird es mehr als 50 Kontrollpunkte geben.

Von Stephan Handel

München wird entschleunigt: Beim „Blitzer-Marathon“ am Mittwoch will die Polizei Tempolimits kontrollieren, Verstöße bestrafen und allgemein auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeiten aufmerksam machen. Die Münchner Aktion ist Teil einer bayernweiten Initiative, die wiederum eingebunden ist in einen „24-Stunden-Speedmarathon“ des europäischen Netzwerks der Verkehrspolizei.

Die Kontrollen in München beginnen am Mittwoch um 6 Uhr morgens und werden 24 Stunden lang laufen. Schwerpunkte sind Zonen mit reduzierter Geschwindigkeit etwa vor Schulen, Kindergärten oder Altenheimen, aber auch allgemeine Gefahrenstellen. Das bayerische Innenministerium hat eine interaktive Karte veröffentlicht, auf der sämtliche Messstellen eingezeichnet sind, so auch die Münchner.

In der Stadt wird es mehr als 50 Kontrollpunkte geben. Sie sind an den großen Durchgangsstraßen angesiedelt, so etwa auf der Landsberger Straße und der Landshuter Allee, aber auch auf der Ingolstädter Straße, die die Polizei als „Raserstrecke“ qualifiziert. Andere Kontrollen sind über das ganze Stadtgebiet verteilt, zum Beispiel an einem Kindergarten in der Lerchenauer Straße, Schulen in der Blumen-, Schelling- und Oettingenstraße und einem Seniorenheim in der Einsteinstraße. Die Leopoldstraße wird als „örtliche Hauptstraße“ und „Unfallgefahrenstelle“ eingestuft.

Beim vergangenen Blitzer-Marathon im April 2024 wurden bayernweit 8627 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Den „Rekord“ im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München hielt dabei ein 50-jähriger Mann, der in der Nähe von Sauerlach auf einer Staatsstraße mit 69 Kilometern pro Stunde über der erlaubten Geschwindigkeit erwischt wurde. Insgesamt gingen der Münchner Polizei seinerzeit rund 700 Temposünder in die Radarfalle.

Polizei wie Innenministerium betonen, dass es bei der Blitzer-Aktion nicht darum gehe, möglichst viele Bußgelder einzusammeln: „Wir wollen niemanden in die Pfanne hauen und die Autofahrer abkassieren“, sagte eine Polizeisprecherin. Vielmehr solle Sensibilität für das Thema und das Bewusstsein für die Gefahren überhöhter Geschwindigkeiten geweckt werden – nicht angepasstes Tempo war laut bayerischem Innenministerium im Jahr 2024 für 132 tödliche Verkehrsunfälle in Bayern mit 137 Todesopfern verantwortlich. Auch deshalb würden die Messstellen im Voraus veröffentlicht.

Der erste Blitzer-Marathon fand 2012 nur in Nordrhein-Westfalen statt. Wenig später schlossen sich Niedersachsen und die Niederlande an. 2013 beschlossen die Innenminister der Länder, die Aktion bundesweit auszudehnen. Seit 2015 findet der Marathon regelmäßig in ganz Europa statt. Experten, etwa Verkehrspsychologen, bezweifeln allerdings immer wieder, dass durch die singuläre Aktion tatsächlich eine dauerhafte und nachhaltige Veränderung des Fahrverhaltens erreicht werden kann.

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