Wenn Aleksander Pavkovic aus der Haustür tritt und nach rechts biegt, dann weiß er: Da könnte ein Hindernis sein. Neben seinem Hauseingang ist ein Getränkemarkt. „Da sind wir natürlich Stammkunden“, sagt er. „Da steht aber auch gern mal was rum, eine Palette oder so; mal schauen, wie das heute ist.“ Noch ist nichts vor dem Laden, worüber Pavkovic stolpern könnte. „Ich glaube, wir haben Glück, die Lieferanten kommen erst später.“ Sein weißer Stock stößt nirgends an, deshalb kann er zügig bis zu der kleinen Querstraße gehen, die nur ein paar Meter entfernt von Laden und Wohnung liegt. Vielleicht denkt Pavkovic jetzt: „Mal schauen, ob ein Auto kommt.“ Wirklich schauen kann Pavkovic aber nicht. Er ist blind, er kann keine Konturen erkennen, nicht einmal hell von dunkel unterscheiden. Aber er kann hören, ob sich ein Fahrrad nähert, oder ob ein Wagen ihm gefährlich werden könnte.
Ein Spaziergang mit HindernissenWie findet man sich als Blinder in München zurecht?
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Aleksander Pavkovic kann von Geburt an nichts sehen. Dennoch führt der Sprachwissenschaftler ein eigenbestimmtes und engagiertes Leben. Allerdings könnte vieles, was es schwierig macht, behoben werden.
Von Sabine Buchwald

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