Biografie:Vor diesem Anwalt sind alle gleich

Baierbrunn, Wort und Bild-Verlag, Vortrag Steffen Ufer,

"Gerechtigkeit ist keine Verhandlungssache", sagt Anwalt Steffen Ufer.

(Foto: Angelika Bardehle)

Mörder, Entführer, Prominente: Steffen Ufer gehört zu Deutschlands bekanntesten Juristen. In einem Buch schildert er nun seine spannendsten Fälle.

Von Christian Rost

Wo geschossen wird, gestochen, gewürgt oder sonstwie gemeuchelt, ist Steffen Ufer oft nicht weit. In 50 Berufsjahren hat der Münchner Strafverteidiger eine Menge mitgemacht. Die Liste seiner Mandanten ist, wenn man das so sagen darf, ein Who-is-who der deutschen Prozessgeschichte: Entführer, Mörder und Prominente, die auf die schiefe Bahn gerieten.

Der Anwalt vertrat den Fußballmanager Uli Hoeneß, als der Steuern hinterzogen hatte; den Musiker Konstantin Wecker, als der mit Kokain erwischt wurde; den Schauspieler Ottfried Fischer, als der sich mit der der Bild-Zeitung anlegte. "Nicht schuldig - Gerechtigkeit ist keine Verhandlungssache", heißt das Buch, in dem sich der 75-jährige Ufer nun an seine bewegendsten, spannendsten und unterhaltsamsten Fälle erinnert.

Es sind Fälle mitten aus dem Leben - die großen, lukrativen Wirtschaftsverfahren überlässt Ufer lieber anderen in der Kanzlei. 10 000 Mandanten und 200 Prozesse im Jahr, da kommt einiges zusammen, und nicht alles endet gut. In den USA kämpfte Ufer gegen die Hinrichtung von zwei Brüdern aus Bayern, die bei einem Banküberfall zwei Menschen niedergestochen hatten. Doch nicht einmal die Intervention des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder half, die Brüder wurden zum Tod verurteilt. Den Anwalt belastet das bis heute.

Steffen Ufer selbst verbrachte übrigens auch zwei Jahre im Gefängnis - als Besucher bei denen, die er verteidigte.

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