Bildstrecke:Demonstration bei der ersten Anhörung

Vor der ersten offiziellen Anhörung der Einwendungen gegen den Bau des Transrapids vom Hauptbahnhof zum Flughafen formierte sich Protest vor dem Ballhausforum Unterschleißheim.

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"N E I N" sagen: Margarete Heim, Ortssprecherin der Grünen Neufahrn (links): "Der Transrapid bedeutet Verschwendung von Steuern für eine veraltete Technolgie, die Zerstörung der Umwelt und die Belastung von Anwohnern".

Beate Frommhold-Buhl, SPD-Vorsitzende Neufahrn, 2. v.li. schließt sich ihrer Vorrednerin an.

Barbara Auinger, SPD, 3. Bürgermeisterin Neufahrn: "Wir sind gegen die Zerstörung der Heimat für ein Verkehrsmittel, das für die Masse der Bevölkerung nichts bringt. Besser wäre ein dichteres Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs."

Daniel Heim (re.): "Der Transrapid ist der größte Schmarrn den es gibt. Ich bin für einen Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Auch Befürworter des Transrapid kamen, hatten aber keine Demonstration angekündigt und mussten deshalb ihr Transrapid bald einrollen.

Doris Wegerer: "Der Transrapid ist wesentlich leiser als die S-Bahn, er ist der Zug der Zukunft. In ihn wurden bereits Milliarden an Forschung gesteckt, die wir jetzt China überlassen. Wenn Deutschland weiter so technikfeindlich ist, werden wir bald noch mehr Arbeitslose haben. In Shanghai ist der Transrapid ein Publikumsmagnet, das könnte er auch in München werden. Es sind ohnehin nur die 500 Leute dagegen, die sich immer zu Wort melden, aber die repräsentieren doch nicht die gesamte Bevölkerung - und die sollte man mal fragen, auch Herr Ude. Seine S-Bahn kriegt er eh nie."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Petra Gibisch und Tochter Bianca aus Unterschleißheim:

"Wir sind Anwohner, das ist aber sekundär, wir sind in erster Linie Steuerzahler, und als solcher frage ich mich, warum ein Projekt, das seit 30 Jahren nicht verkauft werden konnte, noch weiterbetrieben werden soll. Es wird Geld in eine völlig unsinnige Strecke gesteckt. Wenn man sich alle Gegenargumente anschaut, die ich jetzt nicht alle aufzählen will, fragt man sich schon, was in den Köpfen der hochbezahlten Verantwortlichen vorgeht. Man muss doch eigentlich nur 1 und 1 zusammenzählen, um zu sehen, dass das Unsinn ist."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Martin Runge, Landtagsabgeordneter der Grünen und Monika Barzen, Aktionskreis gegen den Transrapid hielten kurze Ansprachen.

Martin Runge: "Der Transrapid ist umweltpolitisch und verkehrspolitisch bedenklich, arbeitsmarktpolitisch überschätzt. Es kann außerdem nicht sein, dass der Steuerzahler 2 Milliarden ausgeben muss für ein Projekt, das nur einigen Wenigen nützt, während in Bereichen wie Bildung und Nahverkehr gespart werden muss."

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Ilse und Ernst Kalkbrenner wollen den S-Bahn-Tunnel statt der Transrapid-Trasse.

Ernst Kalkbrenner: "Wir sehen im Transrapid natürlich eine Durchkreuzung unserer Pläne, die S-Bahn endlich unter die Erde zu bekommen. Durch den Transrapid wird unsere Umgebung noch mehr versiegelt, denn er wird natürlich eine Sperrwirkung haben. Unsere Ortsteile können so weiterhin nicht zusammenwachsen. Eine funktionierende S-Bahn im Tunnel würde wesentlich mehr nützen als der Transrapid."

Ilse Kalkbrenner: "Man baut heutzutage keine Autobahn mehr mitten durch einen Ort - diese Bahntrasse ist mittlerweile aber eine. Durch den Transrapid würde das nur noch schlimmer. Eine solch frequentierte Bahnstrecke packen die Orte nicht mehr. Beim Flughafen mangelt es an einem verkehrsplanerischen Gesamtkonzept, für das sich bei den vielen Zuständigkeiten, die es bei uns gibt, niemand verantwortlich fühlt. Helfen könnte eine echte Mediation, bei der einmal alle Fakten auf den Tisch kommen würden."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Erhard Wöllmer (ganz rechts):

"Wir sind alle massiv betroffene Anwohner in der Olympia-Pressestadt, in der wir uns Wohnungen gekauft haben. Wir befürchten Lärm, Erschütterungen und eine Entwertung unseres Eigentums. Letzteres müsste man bei Allgemeininteresse hintan stellen - das sehen wir aber nicht. Denn der Transrapid ist nur für einige Wenige. Und dann stört mich, dass es nun heißt, man müsse den Transrapid schon deshalb bauen, weil es das Geld nur für diesen Zweck gibt. Dabei könnte man den politischen Willen ja ändern, und die Mittel in den Nahverkehr fließen lassen."

Renate Kraus (3. von rechts): "Ein Allgemeininteresse ist auf keinen Fall gegeben. Schauen Sie doch zum Städtetag: Die anderen Städte schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn hier so viel Geld reingebuttert wird. Niederbayern hat so eine schlechte Verkehrsinfrastruktur - und hier wird Geld zum Fenster rausgeworfen."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Rudi Remm, Bund Naturschutz München:

"Der Transrapid ist vor allem Verschwendung von Geld, das man im öffentlichen Verkehr dringend brauchen würde. Dann bringt er unnötigen Lärm und Erschütterungen, was man vielleicht technisch lösen könnte - dann wird er aber noch teurer. Und schließlich ist der Sicherheitsaspekt ungeklärt: Es ist nicht nachgewiesen, dass der Transrapid sicher ist, es gibt keine verlässlichen Praxistests."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Günter Schmidt:

"Ich habe mir eine Wohnung gekauft, die jetzt direkt an der potenziellen Trasse liegt. Der Transrapid ist überflüssig wie ein Kropf, eine Technik von 1936 aus dem Großdeutschen Reich. Wenn die Verantwortlichen nur ein bisschen Grips haben, wird eine Expressschnellbahn gebaut. Warum zahlt eigentlich Siemens keinen Pfennig dazu? Scheinbar haben sie kein Vertrauen in ihre eigene Technik!"

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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Hilde und Benno Richter wohnen in der Olympia-Pressestadt, direkt an der Trasse.

Hilde Richter: "Unser Badezimmer ist etwa 30 Meter von der Trasse entfernt. Wir befürchten gesundheitliche Schäden durch die Magnetstrahlen, und dass es jedesmal knallen wird, wenn der Transrapid aus dem Tunnel ausfahren wird, denn unser Hochhaus steht im rechten Winkel zu den anderen Hochhäusern - der Schalleffekt ist nicht vorhersehbar. Wir können auch nicht wegziehen, weil wir die Wohnung erst vor acht Jahren gekauft haben."

Benno Richter: "Der Bau des Transrapid würde uns fürchterlich treffen."

(Text und Fotos: Birgit Lutz-Temsch)

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