Bilder von Branko Senjor:Der Fotograf, dem die Studenten vertrauten

Die Studentenproteste Ende der Sechziger faszinierten Franko Senjor. Seine Fotos im Stadtmuseum zeigen eindrucksvoll, wie in München die Machtverhältnisse aus den Fugen gerieten.

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Ausstellung Branko Senjor Studentenproteste München Stadtmuseum

Quelle: Münchner Stadtmuseum/Jean Senjor

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Die Studentenproteste Ende der Sechziger faszinierten Franko Senjor. Seine Fotos im Stadtmuseum zeigen eindrucksvoll, wie in München die Machtverhältnisse aus den Fugen gerieten.

Er war mittendrin, als Ende der sechziger Jahre auch in München die Studentenproteste losbrachen: der junge Fotograf Branko Senjor, der 1966 sein Studium an der der Münchner Fotoschule beendet hatte. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die meist älter waren, vertrauten ihm die Studenten, wussten ihn auf ihrer Seite und ließen ihn nahe ran ans Geschehen.

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Ob Sit-ins, Happenings, Teach-ins oder andere symbolträchtige Aktionen: Die Münchner Studenten demonstrierten nicht nur gegen politische Zustände, sondern hinterfragten traditionelle Lebensformen und kulturelle Werte. Zentrum des Protests war die Kunstakademie. Branko Senjor war von der Atmosphäre dort fasziniert und immer mit der Kamera dabei.

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Zum Beispiel am 26. Juni 1968, als die Studierenden die Wände im Foyer der Akademie bemalten. Mit Politparolen und Zeichnungen richteten sie sich auch namentlich gegen "rückschrittliche" Professoren.

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Am 18. Mai 1968 organisierten die Studierenden ein "Notstands-Happening" auf der Wiese vor der Akademie. Die Münchner Studenten verzichteten im Gegensatz zu anderen Städten auf militante Symbolik. Ihr Protest glich eher einer langen Party.

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Senjors Bilder von den Protesten sind noch bis zum 1. Mai in der Sonderausstellung "Branko Senjor - Augenzeuge und Fotograf der Studentenunruhen" im Stadtmuseum zu sehen. Der Fotograf, der 2005 starb, hinterließ die Fotos dem Stadtmuseum. Eine Besonderheit: Als er sie 1970 im Kunstverein in einer Ausstellung zeigte, wurden zahlreiche Motive von Besuchern übermalt - wie bei diesem Professor vor dem Ateliersraum.

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Im Februar 1969 veranstalteten die Studenten eine Pseudo-Immatrikulationsfeier. Ausgestattet mit Talaren und Weihrauch schritten sie durch die Gänge der Akademie - eine Persiflage auf die üblichen Feiern. Am Tag darauf veranstalteten die Studierenden ein Zweiradrennen als "kreative Darstellung künstlerischer Bewegung verbunden mit Akustik".

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Nicht jedes Foto von Branko Senjor ist für sich ein Kunstwerk. Doch in ihrer Sammlung sind die Bilder ein eindrucksvolles Beleg, wie innerhalb von wenigen Monaten die Machtverhältnisse aus den Fugen gerieten.

Ausstellung Branko Senjor Studentenproteste München Stadtmuseum

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Die Ausstellung ist Teil der Reihe "Protest in Müchen seit 1945", bei der bis Juli 2011 zahlreiche Veranstaltungen, Lesungen, Führungen und Ausstellungen zu sehen sind. Begleitend dazu ist auch das Buch "Proteste in München seit 1945" (herausgegeben von Zara S. Pfeiffer, Volk Verlag) erschienen.

© sueddeutsche.de
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