Bilder von Armin Mueller-Stahl:Die kreative Lust eines Hollywoodstars

Armin Mueller-Stahl ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Maler - auch wenn er Film und Kunst gerne für tot erklärt. Jetzt zeigt er seine Bilder in München.

Anna Fischhaber

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Armin Mueller-Stahl

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Armin Mueller-Stahl ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Maler - auch wenn er Film und Kunst gerne für tot erklärt. Jetzt zeigt er seine Bilder in München.

Armin Mueller-Stahl ist einer der wenigen deutschen Schauspieler, die es bis nach Hollywood geschafft haben. In den USA arbeitete er an der Seite von George Clooney, Michael Douglas oder John Malkovich. Vor einigen Jahren kündigte der Mann mit den stahlblauen Augen an, sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen - von nun an wolle sich mehr der Malerei widmen ...

Foto: Tabel-Gerster

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Was nur wenige wissen: Mueller-Stahl ist ein kreatives Multitalent. Er ist nicht nur Mime, sondern auch Musiker und Maler. Nach seinem Examen zum Konzertgeiger erreichte er als Schauspieler vom Grimme-Preis bis zur Oscar-Nominierung fast alles, was man in der Filmbranche erreichen kann. In Drehpausen wurde er oft mit einem Malblock am Set gesichtet. Jetzt zeigt er seine Bilder in München.

Foto: Kunsthaus Lübeck

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Unter dem Motto "Menschenbilder, Zyklen und Lebenslinien" präsentiert das Auktionshaus Ketterer Kunst von Donnerstag an unter anderem dieses Selbstbildnis von Mueller-Stahl. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung, wie der Schauspieler sozusagen nebenbei zum Maler wurde. Denn viele der Gemälde lassen sofort an die Film - und Theaterrollen des Schauspielers denken ...

Foto: Kunsthaus Lübeck

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"Thomas Mann in Gedanken" ist eines dieser Bilder. Mit wenigen Strichen zeichnete Mueller-Stahl, was er sah, als er sich mit dem Autor auseinandersetzte. Die Rolle in dem Fernseh-Dreiteiler "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" gilt als eine der gelungensten seiner Karriere.

Foto: Kunsthaus Lübeck

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Der Zyklus "Urfaust" spürt dagegen Goethes Protagonisten nach. "Die Melancholie des Faust" heißt diese Lithografie. Außerdem sind Auszüge aus dem Zyklus "Night on Earth" in München zu sehen. Der Name bezieht sich auf den gleichnamigen Film von Jim Jarmusch, in dem sich der oft so kühl wirkenden Mueller-Stahl von seiner komödiantischen Seite zeigte.

Foto: Kunsthaus Lübeck

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Seit 40 Jahren beschäftigt sich Mueller-Stahl bereits mit der Malerei. In dieser Zeit sind auch einige Künstlerporträts entstanden - wie das von John Lennon. "Die kreative Lust ist der Versuch die Lebensfesseln los zu werden", hat er einmal gesagt. "Das Malen, Schreiben, Musizieren und die Schauspielerei gehören für mich einfach zusammen" - wobei ihm das Malen und Zeichnen als der "ehrlichere Vorgang" erscheine.

Foto: Kunsthaus Lübeck

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Dem Filmgeschäft warf Mueller-Stahl dagegen vor, es sei verdorben: "Es ist genug", verkündete er nach dem Dreh der Buddenbrooks in der Bild. Es sei absurd, dass Schauspieler Millionen verlangten. "So wie die Schauspielerei heute funktioniert, kann ich sie nicht mehr ernst nehmen." Trotz aller Beteuerungen nahm er aber bald wieder Rollen an - zurzeit ist Mueller-Stahl in "Illuminati" auf der Leinwand zu sehen.

Foto: Konsul Jean Buddenbrook, dpa

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In einem FAZ-Interview erklärte Mueller-Stahl vor einem Jahr dann auch die Kunst für tot: "Da ist es ähnlich wie im Fernsehen: Wo ein Künstler blutige Tampons zusammenfügt und teuer verkauft, liegt etwas schief. Es gibt halt überall Oligarchen mit viel Geld für, aber wenig Ahnung von Kunst. Die kaufen alles und verkünden den Quatsch als guten Geschmack. Das sind kurzfristige Verkaufsmechanismen. So gesehen ist die Kunst doch tot."

Foto: Urfaust, die Vergänglichkeit des Lyrischen; Kunsthaus Lübeck

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Möglich also, dass Mueller-Stahl bald auch der Malerei abschwört. Noch kann man in München aber seine Bilder bewundern - und sogar kaufen. Papierarbeiten des Künstlers sind für einige Hundert Euro zu haben, großformatige Ölgemälde kosten bis zu 50.000 Euro. Bleibt zu hoffen, dass sich das nicht nur Neureiche ohne Geschmack leisten können.

Menschenbilder, Zyklen und Lebenslinien bei Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, München-Messe, 11. bis 31. Juli, Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr, nicht am 19./20. Juni. Mehr Informationen unter www.kettererkunst.de

Foto: dpa

(sueddeutsche.de/af/sonn/bgr)

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