München im Dezember:Weihnachten ist überstanden

Wer nicht ohnehin schon im Urlaub weilt, muss nun nur noch zwei Arbeitstage überbrücken, um sich gemütlich auf die nächste Traditionsveranstaltung vorzubereiten - die große Fondue- und Feinstaubsause zum Jahreswechsel.

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Quelle: stephan Rumpf

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Irgendwann ist es mal gut mit Besinnlichkeit, Fressorgien und ausdauerndem "Sissi"-Gucken. Ein bisschen Auslauf tut nicht nur den Enten gut, die vermutlich froh sind, das Weihnachtsfest gut überstanden zu haben. Wer nicht ohnehin schon im Urlaub weilt, muss nun nur noch zwei Arbeitstage überbrücken, um sich gemütlich auf die nächste Traditionsveranstaltung vorzubereiten - die große Fondue- und Feinstaubsause zum Jahreswechsel.

So frühösterlich heiter wie am zweiten Weihnachtstag wird es allerdings nicht mehr lange bleiben, Wolken und Regen bei Plusgraden sind vorausgesagt. Eine gute Gelegenheit also, erst einmal lästige oder redundante Geschenke umzutauschen und die zu dieser Jahreszeit üblichen Panikkäufe im Supermarkt zu absolvieren. Von Freitag an gilt es dann eine grundsätzliche Frage zu klären: den verbliebenen Monatslohn für Böller und Raketen neuester Bauart auszugeben - oder sich den Aktivisten anzuschließen, die Derlei verbieten oder zumindest in Stadtrandlagen verbannen wollen. Wer sich nicht entscheiden will: Gucken kostet nichts, und später schimpfen kann man ja trotzdem.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Oberbürgermeister Dieter Reiter und seine Frau Petra absolvieren an Heiligabend ein Besuchsprogramm bei jenen, die arbeiten müssen, wenn viele andere in der Stadt feiern. Bei der Feuerwehr an der Aidenbachstraße werden die Mitarbeiter dafür zumindest mit einem Wildschweinbraten entschädigt. Auch viele Bus-, U- und Trambahnfahrer sind während der Feiertage im Einsatz: Bei den Verkehrsbetrieben sind es an Heiligabend allein rund 1700 Mitarbeiter.

Neue Orang-Utan Halle

Quelle: Marc Müller/Tierpark

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Der Tierpark Hellabrunn hat das Orang-Utan-Haus zu einem Lernort umgestaltet. Etwa 170 000 Euro hat der Umbau gekostet. Von der Decke über die neue Ummantelung der Wände, den Boden und die Vitrinen und Schautafeln. Auf insgesamt 23 davon und diversen Bildschirmen kann man nun lernen, wie und wovon die Tiere leben, die hinter den Glasscheiben in München beheimatet sind.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Hört sich das nicht nach Robbie Williams an? "I sit and wait, does an angel contemplate my fate." Die bekannte Melodie und der Gesang erklingen zwischen Nordmanntannen beim Christbaumverkauf des Morigl-Hofs. Genauer gesagt, auf einem Stück verschneiter Wiese an der Maria-Eich-Straße in Pasing, an der Grenze zu Gräfelfing. Zwischen dem Nadelgrün sitzt Robbie Williams - nein, natürlich nicht, es ist Franz Heim. Er verkauft hier Christbäume und wenn gerade keine Kundschaft da ist, holt er seine Gitarre heraus, spielt und singt: Balladen und am liebsten Softrock. Songs von Bryan Adams, Bon Jovi oder eben Robby Williams.

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Quelle: Robert Haas

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Wasser oder Schnee? Derzeit und wohl auch für Heiligabend deutet alles darauf hin, dass es nichts wird mit weißen Weihnachten, sondern dass der Himmel eine schöne Bescherung in Form von Regen bereithält. Den Menschen, die surfend durchs Leben gleiten und ihr Glück am Eisbach suchen, kann dies egal sein. Wenn Wasser zu Gischt wird, sieht es ohnehin aus wie Schnee. Und falls der dann auch noch irgendwann kommt, tauscht man das Surfbrett einfach gegen das Snowboard aus.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Es gibt ja in dieser Stadt allerhand aufgeblasene Typen. Und dieser Nikolaus - pardon: Weihnachtsmann - an der Schönstraße gehört zweifelsohne zu den Prachtexemplaren. Die US-Version der Weihnachtsdeko ist weit verbreitet - und mit ihr das Lamento, dass all die Santa Clauses, Rentiere und Elfen hierzulande nichts mit Weihnachten zu tun hätten. Und an jedem Glühweinstand findet sich garantiert einer, der die Geschichte vom bösen amerikanischen Brausehersteller erzählt, der den Mann mit der roten Zipfelhaube eigentlich erfunden hat.

Diese Art Adventsgrant ist inzwischen Folklore. Aber mal ehrlich: So einen dümmlich, aber immerhin freundlich grinsenden Santa stellt man sich doch lieber auf den Balkon als einen finster dreinblickenden Krampus mit Teufelshörnern. Letzterer mag zwar bei Traditionalisten eher gelitten sein. Aber Weihnachtsstimmung bringt er definitiv nicht. In den USA ist der Krampus denn auch nicht als Advents-, sondern als Halloween-Protagonist bekannt.

Andreas Schubert

Schmuckfoto München Zentrum

Quelle: Florian Peljak

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Wenn Fußballer bei Schneefall auf einen orangenen Ball zurückgreifen, um ihn besser zu sehen, lachen die Frisbee-Spieler wahrscheinlich nur. Weiße Flugscheibe vor weißgrauem Himmel und auf weißgrünem Grund, das ist doch mal eine Herausforderung. Wobei man hier den Strand-Stand-Sport unterscheiden muss von der auf Münchner Wiesen immer populäreren Variante des Ultimate Frisbee. Das ist die Wettkampfvariante, bei der zwei Teams gegeneinander antreten und die Frisbee in Tore geworfen wird. Wer die Scheibe hat, muss stehen bleiben, nur scheibenlose Spieler dürfen sich bewegen. Auch das ein großer Unterschied zum Fußball. Dadurch wird das Frisbee-Spiel zu einem richtigen Ausdauersport und man muss sich überhaupt nicht mehr fragen, ob die Spielerin auf dem Bild bei ihrer perfekten Fangtechnik nun friert oder nicht.

Philipp Crone

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Quelle: Marco Einfeldt

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Oberbürgermeister Dieter Reiter und seine Frau Petra absolvieren an Heiligabend ein Besuchsprogramm bei jenen, die arbeiten müssen. Bei der Feuerwehr an der Aidenbachstraße werden sie dafür mit einem Wildschweinbraten entschädigtNoch neun Tage bis Heiligabend. Neun Tage Zeit, um Geschenke zu kaufen. Neun Tage Zeit, um das Weihnachtsessen vorzubereiten. Neun Tage Zeit, um einen Christbaum zu besorgen. Für viele Münchner heißt das, sich mit tausenden anderen Menschen durch die Innenstadt zu drängeln. Zwischen den drei übriggebliebenen Christbäumen das Exemplar auszusuchen, das am wenigsten krumm und verdörrt ist. Und das beim Transport dann doch die Hälfte seiner Nadeln verliert. Philipp, auf dem Foto zu sehen, macht das anders. Er holt sich seinen Baum selbst von einer Plantage in Freising. Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern spart auch die Anlieferung aus fernen Ländern. Weitere Tipps für ein nachhaltigeres Weihnachtsfest finden Sie hier.

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Quelle: Robert Haas

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Es gibt Praktischeres, als mit Schlittschuhen zum Einkaufen zu gehen - die Veranstalter des Eiszaubers werben aber trotzdem genau damit für ihr Angebot am Stachus. 750 Quadratmeter spiegelglatt-gepflegtes Kunsteis mitten in der Innenstadt, dazu Buden mit Glühwein und Bratwürsten. Ob das nun wirklich etwas mit Sport zu tun hat, sei dahingestellt. Oder gar mit kulinarischem Genuss. Fest steht aber, dass Anfänger und routinierte Läufer hier in großer Zahl jeden Winter ihren Spaß haben. Um 10.30 Uhr beginnt der erste der vier Eislaufblöcke, spätestens in der letzten Schicht von 19.30 Uhr an beginnt die Party. Mal in Tracht, mal im Business-Look mehrt sich die Zahl der Läufer, die beseelt vom Glühwein singend zu den Hits aus dem Lautsprecher übers Eis (und gelegentlich auch gegen die Bande) rauscht. Noch bis zum 13. Januar bleibt die mobile Eisarena am Stachus. Bis dahin wird es vielleicht wirklich Winter und auf den natürlichen Gewässern hat sich womöglich Eis gebildet. Eislauf unter freiem Himmel ist dann vor einer ganz anderen Kulisse möglich. Und mit lästigen Einkaufstüten muss sich am See auch keiner herumschlagen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Die Tram 23 fährt nun eine neue Haltestelle an: Zwischen den Stationen "Am Münchner Tor" und "Parzivalplatz" gibt es nun den Halt "Schwabinger Tor". Die Station hat eine auffällige Dachkonstruktion bekommen, konzipiert vom Büro Felix Fischer Architekten. Neuigkeiten gibt es auch für die anderen Trambahnlinien: Die neuen Züge sind da. Insgesamt 22 neue Avenio-Bahnen sollen die Straßenbahnflotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verstärken; neun von ihnen haben jetzt die Zulassung durch die Regierung von Oberbayern. Die Zulassung hatte sich zuletzt wieder und wieder verzögert. Bei der Schnupperfahrt ist wieder mal deutlich geworden, dass München eine erstaunlich treue Tram-Fangemeinde hat. Als der neue Zug wieder in den Betriebshof einfuhr, wurde er fotografiert wie ein Wundertier. Allem Anschein nach liebt München seine Tram.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Zweiter Advent, eigentlich eine friedliche Zeit: Aber was ist das? Durch den Christkindlmarkt in der Fußgängerzone ziehen am Sonntagnachmittag gruselige Gestalten, dämonenartige Wesen mit Teufelsfratze, nadelspitzen Reißzähnen und blutunterlaufenen Augen. Allen voran schreitet ein Bischof, der mehr unheimlich als fromm aussieht, hinter ihm tummeln sich zottelige Gesellen, deren Kopf mal zwei und auch mal vier Hörner zieren. Es ist, als hätte die Hölle ihre Tore geöffnet, doch die meisten Weihnachtsmarktbummler, die beim teuflischen Schaulaufen Spalier stehen, bleiben gelassen bis vergnügt. Auch bei den kleinen Zuschauern hält sich der Schrecken in Grenzen. Einige klatschen die wüsten und wilden Kerle sogar ab. Eingeladen zum "Großen Krampuslauf" hat die Münchner Krampusgruppe "Sparifankerl Pass". 25 Gruppen aus Bayern, Österreich und Südtirol sind dem Ruf ihrer Münchner Kollegen gefolgt, und so ziehen etwa 300 Krampusse, Perchten, Klausen, Hexen, Teufel und andere Schreckensgestalten zum Gaudium der Passanten und tausendfach fotografiert durch die Altstadt. Die Tradition des Krampuslaufens geht auf die christlich-mythologischen Figuren des gütigen Bischofs Nikolaus und seines finsteren Begleiters, des Krampus, zurück, der "ungezogene" Kinder straft - ein pädagogisches Konzept, das heute nicht mehr als ganz zeitgemäß gilt.

Wolfgang Görl

Hotel Königshof Abriss Neubau

Quelle: Nieto Subejano/Simulation

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Das Hotel am Stachus ist seit mehr als 100 Jahren unter dem Namen "Königshof" bekannt - zuvor hieß es seit 1866 Hotel Bellevue -, nun schließt es, wird abgerissen und anschließend neu aufgebaut. Für den Verkehr wird es angesichts der Ausmaße der Baustelle erstaunlich wenige Einschränkungen geben. Das Kreisverwaltungsreferat will eine Autospur in der Sonnen- und der Bayerstraße entlang des Hotels sperren, während der Bauzeit werden die Gehwege links und rechts vom Hotel entfallen, die Tram muss hier etwas langsamer fahren. Mehr über die letzten Tage des Königshofs lesen Sie hier.

Starnberg,Villa Almeida

Quelle: Georgine Treybal

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Imposanter Blick vom Salon auf den Starnberger See: Die Almeida-Villa in Starnberg ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt und am See. Nun wird sie samt Gesindehaus, Pavillon und 27 000 Quadratmeter großem Park verkauft. Es geht um einen zweistelligen Millionenbetrag. Fast zwei Jahrhunderte hatte sich die Villa in Familienbesitz befunden. Prinz Karl, ein Bruder von König Ludwig I., hat sie 1832 bauen lassen. Nun können die Nachfahren das Anwesen nicht mehr halten. Mehr Bilder und Informationen zur Villa Almeida finden Sie hier.

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Quelle: S-Bahn München/BEG

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In seine Einzelteile zerlegt, zeigt sich hier das Innenleben der neuen Münchner S-Bahnen. Wobei die S-Bahn-Hülle an sich gar nicht so neu ist. Vielmehr werden die Fahrzeuge vom Typ ET 423 gerade nach und nach quasi entkernt und nach den Plänen der Münchner Agentur Neomind innen neu gestaltet. Besonders markant sind die "Kuschelecken", die jeweils an den Wagenenden eingebaut sind. Seit Juli dieses Jahres rollen die ersten umgestalteten Bahnen über Münchens Schienen - und schon hat die Agentur dafür einen Preis erhalten. Der Rat für Formgebung, so ist in einer Mitteilung zu lesen, hat den "German Design Award" an Neomind vergeben und ihr die Auszeichnung "Special Mention" in der Kategorie "Aviation, Maritime and Railway" verliehen. Das neue Interieur-Design sorge für eine effizientere Ausnutzung des Raums. Auch wirke der Innenraum durch ein optimiertes Lichtkonzept, in dem Tages- und Kunstlicht perfekt aufeinander abgestimmt sind, freundlicher und sicherer. Die Preisverleihung findet im Februar statt, bis alle 238 Fahrzeuge umgestaltet sind, dauert es bis 2020.

mest

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Quelle: Robert Haas

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Willkommen im neuen TUM-Lab im Deutschen Museum. Die Technische Universität München hat im ersten Stock des Forums an der Ludwigsbrücke Räume bezogen, in denen Lehramtsstudenten sich künftig auf einer Spielwiese mit Robotern austoben können. Sie entwickeln dort computergestützte Anwendungen wie etwa beim autonomen Fahren, beim Mikroskopieren oder beim automatisierten Pipettieren in der Chemie. Ihre Ergebnisse erproben sie mit Schülern in den verschiedenen TUM-Lab-Kursen im Deutschen Museum und sammeln so didaktische Erfahrung. 3000 Mädchen und Jungen besuchen Kurse zu Themen wie Robotik, Physik oder Chemie jedes Jahr. Das neue Laboratorium soll die Lehrerbildung verbessern helfen. Denn die Schule von morgen brauche neue Ideen und Lehrer mit digitalen Kompetenzen, sagte TU-Präsident Wolfgang Herrmann bei der Eröffnung.

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Quelle: AFP

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Und wann da Schnee staubt, und wann die Sunn' scheint..." So langsam stimmen sich die Skifahrer auf die Saison ein, die ersten Wintersportgebiete werfen ihre Liftanlagen an diesem Wochenende an. Präpariert ist vor allem der Kunstschnee, denn der echte Winter lässt noch auf sich warten - wie oft im Dezember. Die so häufig beim Après Ski gegrölten Zeilen des österreichischen Barden Wolfgang Ambros könnten auch in dieser Saison eher auf die Zeit nach Weihnachten zutreffen. "Eigentlich ist es verrückt, jetzt schon zum Skifahren zu gehen, obwohl kein Schnee liegt", gibt selbst Helmut Kopf, Leiter der Skirenngruppe des TSV Unterhaching zu, "man sollte eigentlich erst im Januar anfangen, die schönsten Skitage sind im April", findet er.

Das hielt viele Wintersportler dennoch nicht davon ab, sich am Wochenende auf in die Berge zu machen. Da das Skigebiet der Zugspitze nun auch geöffnet hat, lockte Deutschlands höchster Berg den ein oder anderen Skibegeisterten an.

Regenbogen über der Maxvorstadt

Quelle: Johannes Waldorf

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Obwohl der erste Adventssonntag regnerisch und grau blieb, hatten Frühaufsteher einen ganz besonderen Blick über München. Morgens leuchtete noch ein Regenbogen über der Maxvorstadt.

Regenbogen München Pasing

Quelle: Julia Kulzer

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Auch von Pasing aus hatten Münchner einen außergewöhnlichen Blck auf das Schauspiel.

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Quelle: Sebastian Gabriel

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Am Freitag leuchteten in der Frauenkirche bei der Nacht der Lichter schon die Kerzen. Mit dem ersten Advent dürften nun auch in den meisten Häusern die Lichtlein brennen. Erst eins, dann...

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Quelle: Sebastian Gabriel

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An Heiligabend "Stille Nacht" und davor vier Wochen lang "Last Christmas" im Radio: Die Eintönigkeit in der Weihnachtsmusik kann einem schon auf den Wecker gehen. Unter dem Motto "Last Last Christmas" haben deshalb die Macher vom Verein Stadtmucke am Samstag auf dem Odeonsplatz demonstriert, für das "wirklich allerletzte Last Christmas" und mehr Vielfalt in der Weihnachtsmusik. "Ausgewhamt", stand auf ihren Protestplakaten, und "Unsere Kinder haben etwas Besseres verdient". Hinter der Aktion steht ein Liederwettbewerb des 2017 gegründeten Vereins, der - ganz unabhängig vom Thema Weihnachtsmusik - einen neuen Song für München sucht. Bands können sich noch bis 4. Februar bewerben.

© SZ.de/jae/smb/ebri/bhi/amm/mmo
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