Bilder einer Stadt:Manche mögen's heiß

Eine Großstadt kann schweißtreibend sein, wenn man dort seiner Beschäftigung nachgeht, aber auch, wenn man seine Freizeit genießen will

Von Günther Knoll

Ob der bisherige Münchner Sommer so verlief, dass man im Deutschen Hyperhidrosezentrum so richtig ins Schwitzen geriet, ist eher unwahrscheinlich. Im Grunde schadet es ja auch gar nicht, dort, wo man sich auf die Erforschung und die Behandlung übermäßiger Schweißausbrüche spezialisiert hat, kühlen Kopf zu bewahren. Dass man als Standort des Zentrums ausgerechnet München gewählt hat, das hat wohl eher mit dem hier ansässigen einschlägigen Wissen zu tun als damit, dass die nördlichste Stadt Italiens auch mit entsprechend mediterranem Klima gesegnet wäre. Trotzdem gibt es in der Stadt genügend Anlässe, Tätigkeiten oder Orte, wo die Hyperhidrose-Mediziner ihre Fallstudien betreiben können: Sauna, Fitness-Studio, unterirdische Bahnsteige, ja selbst Büroarbeit hinter Glasfassaden. Die einen suchen danach weil sie glauben, Fitness nur durch Schweißvergießen literweise erreichen zu können, die anderen versuchen alles zu meiden, was Schwitzflecken, gerötete Wangen oder feuchte Hände verursachen könnte. Oh ja, München kann schweißtreibend sein, man muss nur einmal in einer schlecht klimatisierten S-Bahn auf der Stammstrecke stehen bleiben.

© SZ vom 03.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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