Bilder einer Stadt:Kunst des Müßiggangs

SZ-Fotografen zeigen in einer Sommerserie ihren besonderen Blick auf das Leben an der Isar. Folge 2: Wo München entspannt ist - von Robert Haas

Großstadt ist Hektik - diese Gleichung bestätigt sich auch in München oft genug. Doch sie muss nicht überall stimmen. In der Stadt lassen sich viele Gelegenheiten finden, um die Seele baumeln zu lassen. Und das muss nicht an der Isar, im Englischen Garten, in einem Museum oder in einem Biergarten sein. Abschalten geht auch einfacher und günstiger als mit Wellnessmassage, Aromatherapie oder Floating. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Stimmung - wenn es zusammenpasst, dann lassen sich entspannte Momente mitten in der City genießen.

Der Münchner ist ja dafür bekannt, dass er bisweilen seine Ruhe haben will, und offenbar wirkt dieses Bedürfnis auch ansteckend auf Touristen. Ein Brunnen kommt dann gerade recht für eine kurze Rast mit Fußbad, selbst ein Wartehäuschen, in dem man auf der Bank sitzt und die nächsten zwei Busse ganz locker vorbeifahren lässt, kann Entspannung bieten. Der echte Müßiggänger braucht kein Sonntagsatelier, wie es die Volkshochschule der Stadt extra für ihn anbietet, denn die Kunst, um die es da geht, ist nicht nur schön, sondern macht, wie Karl Valentin erkannt hat, auch viel Arbeit. Und die passt so gar nicht zur Entspannung.

Hinter der Kamera: Vor 54 Jahren wurde er "ganz nah am Oktoberfest geboren, weil meine Mutter an diesem Tag auf der Wiesn war" - Robert Haas ist ein Münchner durch und durch. Das kommt ihm bei seiner Arbeit für die SZ zugute, für die er seit mehr als 15 Jahren fotografiert. Zuerst Polizeibeamter, machte er später seine Fotografenausbildung bei einem Schwabinger Architektur- und Werbefotografen. Anschließend drehte er Dokumentarfilme und arbeitete als Pressefotograf. So nebenbei schloss er auch ein Sozialpädagogikstudium ab.

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