Bildband "Take Me to the Lakes":Seensucht

Das Buch "Take Me to the Lakes" zeigt die 50 schönsten Seen in München und dem Umland. Angefangen haben die Herausgeber in Berlin - sie wollten erst nur ein PDF für Freunde machen.

Von Pia Ratzesberger

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Quelle: Adnae Inviere

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Es gibt in diesen heißen Tagen nichts besseres, als rauszufahren ans Wasser. An einem der vielen Seen (wie hier am Heiglweiher im Münchner Norden) zu liegen, die Sonne im Nacken, die Füße im Gras. Die Stadt fühlt sich weit weg an, und wer dann noch immer über die Hitze klagt, der hat den Sommer nicht verstanden.

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Nur fährt man meistens immer wieder an die gleichen Seen - an die nämlich, die man schon kennt, bei denen man weiß, wo der verlassene Steg liegt und wo der Kiosk. Ein kleiner Verlag hat nun ein Buch mit 50 Seen in der Stadt und im weiteren Umland herausgegeben: "Take Me to the Lakes" nennt sich das, mit dem Zusatz "Munich Edition". Denn eigentlich war das Ganze eine Idee aus Berlin für Berliner.

(Im Bild: der Walchensee).

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Quelle: Adnae Inviere

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Karolina Rosina, 29, ist Kommunikationsdesignern, ihr Kollege Nils Kraiczy, 36, ist Betriebswirt, gemeinsam haben sie vor eineinhalb Jahren den Verlag The Gentle Temper gegründet, gleich beim Boxhagener Platz in Friedrichshain. Als Kraiczy von Bern nach Berlin zog, fragte er Rosina um Rat, wo die besten Seen lägen, und sie begannen, das Umland zu erkunden, zuerst nur mit dem Plan, vielleicht ein PDF für Freunde zusammenzustellen. Es wurde ein Buch mit 269 Seiten daraus. Sie gründeten einen eigenen Verlag, die ersten 250 Exemplare waren innerhalb von eineinhalb Monaten weg, ein Jahr später haben sie nun die Münchner Version herausgebracht.

(Auch die Sommerstimmung an der Isar hat ihren Platz darin gefunden).

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Einen Sommer haben Kraiczy und teils auch Rosina dafür in der Stadt verbracht, sie sind in den Norden zum Thenner See und zum Regattaparksee gefahren, in den Osten zum Wilfinger Weiher und zum Steinsee, in den Süden zum Schönauer Weiher und zum Olchinger See im Westen. Das Gefühl an den Seen im Süden sei ein ganz anderes als im Berliner Umland, sagt Rosina, das spüre man schon, wenn man ins Wasser steige. In Brandenburg sei der Boden meist sandig und lehmig, in Bayern dagegen steinig. Vor sich habe man oft eine Berglandschaft, einen weiten Blick auf einen großen See, während man in Brandenburg eher in einem Wald einen See entdecke, windstill, zwischen den Bäumen.

(Dieses Fotozeigt den Grubsee.)

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Einer der liebsten war beiden wegen des Blicks auf die Berge der Wagenbrüchsee in Krün, auch Geroldsee genannt (und hier im Bild zu sehen). Ihr "Haussee", sagt Rosina, sei der Heiglweiher im Norden, dort habe sie bis zur dritten Klasse ihre Sommer verbracht, als sie noch in München lebte. Auch das will sie mit ihrer Arbeit: Erinnerungen an Sommer wecken, die sich noch leicht anfühlten.

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Momentan werden die Bücher vor allem in der Stadt verkauft, nicht in den großen Häusern, sondern in den kleinen Geschäften wie dem Ocelot in Berlin oder der Buchhandlung Moths in München. Karolina Rosina und Nils Kraiczy arbeiten beide in Vollzeit für ihren Verlag und dass sich das lohnt, hat wahrscheinlich auch mit der wiederentdeckten Liebe der Städter zum Land zu tun. "In Brandenburg ist das so: Eine Fotografin zieht raus und 20 Leute ziehen nach."

(Hier: Karibikflair am Sylvensteinsee.)

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Bald wird noch ein Buch zu Seen um Hamburg erscheinen, das zu Nordrhein-Westfalen ist gedruckt, später soll es eine zweite Version für München geben. Für all die Städter, die nicht mehr weg wollen vom See (hier: der Fohnsee) und bleiben. Wenn auch nur über Nacht.

Karolina Rosina, Nils Kraiczy (Herausgeber): Take Me to the Lakes, Munich Edition, Verlag The Gentle Temper, 295 Seiten, 19,90 Euro

© SZ.de/ebri
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