Bilanz des Tierparks:Voll im Masterplan

So viele Besucher wie noch nie und die Polarwelt ist fertig: Der Tierpark Hellabrunn stellt seinen Jahresbericht für 2017 vor und gibt einen Ausblick auf die nächsten Neuerungen. Das Mühlendorf nimmt Formen an. Und von nächstem Jahr an soll ein neues Löwengehege entstehen

Von Robert Meyer

Wer mit einem Kind, das ein Faible für Baustellen hat, in den Tierpark Hellabrunn geht, muss damit rechnen, einige Zeit vor Bauzäunen zu verbringen. Durch die Lücken zwischen den Planen sind Bagger in vollem zu sehen. Große Erdhaufen werden von A nach B geschaufelt. Das kann dann schon interessanter sein als Elefanten, Löwen oder die kürzlich geborenen Elch-Zwillinge.

Der Tierpark steckt gerade mitten in der Umsetzung seines Masterplans, mit dem der Münchner Zoo sich wieder stärker auf die Prinzipien eines Geozoos zurückbesinnen will. Tiere sollen diesem Konzept nach nicht nach systematischen, sondern nach geografischen Kriterien gehalten werden. Fünf Millionen Euro gibt der Tierpark dafür jährlich aus. Und im vergangenen Jahr wurde ein wichtiges Element fertig: die neue Polarwelt. Mit ihrer Eröffnung "im September haben wir die erste vollständige Geozone in Hellabrunn fertiggestellt", sagte Rasem Baban, der Direktor des Tierparks am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichts für 2017. Die Besucher hätten hier die Möglichkeit, Tierarten wie die neu eingezogenen Schneehasen oder Mähnenrobben zu erleben.

Die Bauarbeiten wirken sich auch nicht negativ auf die Besucherzahlen aus. Mit dem Rekord von fast 2,5 Millionen Besuchern sei das Jahr 2017 "für Hellabrunn ein rundum gelungenes Jahr gewesen", resümierte Christine Strobl, die zweite Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks. Den Erfolg der Jahreskarte, deren Verkäufe um 17 Prozent anzogen, führte sie auf die gestiegene Medienpräsenz zurück.

Der nächste große Fortschritt bei den Bauarbeiten steht auch schon bevor: Ende Juli soll der erste Teil des Mühlendorfs fertiggestellt werden, das "Herzstück des künftigen Parkteils Europa", wie Rasem Baban es ausdrückt. Der zweite Teil, die Tierschule, soll dann im Sommer 2019 eingeweiht werden. Erst danach wird sich der Tierpark um den Umbau des Geheges der in der vergangenen Woche verstorbenen Braunbärweibchen Olga kümmern. Hier sollen spätestens 2021 Löwen einziehen. Dann ist auch geplant, in die Zucht der afrikanischen Raubtiere einzusteigen, was auf der aktuellen Anlage noch nicht möglich ist. Allerdings werde man sowohl die Besucher als auch die Mitarbeiter nicht durch zu viele Baustellen stören, heißt es.

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