Bilanz:Bündnis für Sicherheit

Zusammenarbeit von Stadt und Polizei zeigt Erfolge

Von Martin Bernstein

Die Stadt wird in Neubaugebieten - etwa in Freiham-Nord, wo einmal 25 000 Menschen leben sollen - und bei Nachverdichtungen künftig noch mehr auf Aspekte der öffentlichen Sicherheit und Ordnung schauen. Oberbürgermeister Dieter Reiter und Polizeipräsident Hubertus Andrä sind sich da einig. "Licht und Sicht" seien mitentscheidend dafür, wie sicher oder unsicher sich Anwohner fühlen, sagte Andrä am Mittwoch im Rathaus anlässlich des zehnjährigen Bestehens von "Sami".

Das Kürzel Sami steht für das Sicherheits- und Aktionsbündnis der Münchner Institutionen, also die Zusammenarbeit von Polizei, städtischen Referaten und im Bedarfsfall weiteren Akteuren, die seit Jahren München zur sichersten aller mehr als 200 000 Einwohner zählenden Städte Deutschlands macht. So ist nach Angaben des Kreisverwaltungsreferats die Zahl der Straftaten auf der "Feierbanane" genannten innerstädtischen Ausgehmeile seit der Sami-Gründung im Dezember 2009 um ein Drittel zurückgegangen.

Weitere Beispiele aus der am Mittwoch präsentierten Erfolgsbilanz machen indes schnell deutlich, dass es mit "Licht und Sicht" allein nicht getan ist. Neben städtebaulicher Kriminalprävention und konsequenter Ahndung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten - so gibt es in München derzeit 50 vom KVR verhängte Aufenthaltsverbote für einzelne Plätze - ist vor allem die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen entscheidend, die sich nicht nur im Bahnhofsviertel bewährt.

So hat man das vor vier Jahren aufgetretene Problem mit randalierenden Jugendgruppen in der Messestadt Riem lösen können. Streetworker waren verstärkt unterwegs, ein Runder Tisch mit den Jugendlichen und Jugendeinrichtungen wurde veranstaltet, an dem auch Anwohner und Polizisten saßen, es gibt eine Anwohnersprechstunde und ein "Allparteiliches Konfliktmanagement". Das Ergebnis: "Die Gesamtsituation hat sich beruhigt", stellt das KVR zufrieden fest. "Zu den Jugendlichen konnte ein sozialer Zugang geschaffen werden, es besteht regelmäßiger Kontakt." Die Pflastersteine, die Unbekannte 2018 rund um die Riem Arcaden schon deponiert hatten, um sie als Wurfgeschosse gegen Beamte einsetzen zu können, sind längst abgeräumt.

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