Biergartenführer für München:Nur echt mit Brotzeit

Biergartenführer für München: Der Hirschgarten gehört zu München alteingesessenen und "echten" Biergärten.

Der Hirschgarten gehört zu München alteingesessenen und "echten" Biergärten.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • "Der Biergartenführer" ist in achter Auflage erschienen. Darin werden inzwischen 96 Lokale aufgeführt.
  • Die erste Auflage entstand aus einer spontanen Idee von vier Schulfreunden und fand reißenden Absatz.
  • In ihrem Buch kommen nur "echte" Biergärten vor, in denen es Selbstbedienung gibt und die Möglichkeit, eine eigene Brotzeit mitzubringen.

Von Andreas Schubert

Alles hat mit einer Schnapsidee begonnen. Ein paar Schulfreunde saßen gemeinsam im Biergarten und dachten sich, irgendwie müsse man doch mal einen Biergartenführer für München und Umgebung schreiben, der möglichst vollständig ist und den eigenen Ansprüchen genügt. Mitte der Neunzigerjahre war das. Die Freunde, die sich vom Gymnasium in Gräfelfing kannten, waren Klaus Gderra, Stefan Keil, Curt Schneider und Bernd Mix. Und nach eingehenden Recherchen brachten sie 1996 beim Münchner Knürr-Verlag ein Büchlein heraus, in dem 64 "echte" Biergärten verzeichnet waren, der schlichte Titel lautete "Der Biergartenführer". An diesem Donnerstag ist bereits die achte Auflage des Buches erschienen. Inzwischen ist es von 160 auf 214 Seiten angewachsen, jetzt sind dort 96 Biergärten aufgeführt.

Anstelle von Bernd Mix, der 2011 gestorben ist, ist der Nürnberger Ernst Stürzenhofecker vierter Autor. Für die Münchner Runde geht das insofern in Ordnung, da die Franken zugegebenermaßen ja auch eine Menge von gutem Bier verstehen. "Einen Biergartenführer stellt man bei bestem Wetter vor", sagte Verleger Alois Knürr am Donnerstag bei der Präsentation der Neuauflage im ersten Geschoss des Chinesischen Turms, von dem man einen guten Blick auf den Biergarten hat. Und in dem waren trotz eisiger sieben Grad einige Tische besetzt, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Biergartensaison begonnen hat, niedrige Temperaturen hin oder her.

Beschreibungen statt Bilder

Das Büchlein hat den Anspruch, ausschließlich Orte aufzulisten, die die Kriterien eines echten Biergartens erfüllen. Dazu gehören Selbstbedienung und die Möglichkeit, eine eigene Brotzeit mitzubringen. Auch Plastikstühle sind den Puristen ein Dorn im Auge. Die Autoren verzichten auf Fotos der einzelnen Orte und setzen auf Service. So schildern sie, wie die Gärten mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, was es zu essen oder ob es einen Kinderspielplatz gibt, was man in der Nähe unternehmen kann und selbstverständlich, welches Bier ausgeschenkt wird. Auf der Liste sind auch kleinere, eher unbekannte Nachbarschaftsbiergärten zu finden, zum Beispiel Zur Geyerwally in Neuhausen, der bis vor ein paar Jahren noch Concordia Park hieß, oder der Weyprechthof in Harthof.

Den befreundeten Autoren ging es seinerzeit nicht nur darum, ein - wie Klaus Gderra es nennt - "Standardwerk" zu schaffen. Sondern auch darum, einen Beitrag zum Erhalt der Biergartenkultur zu leisten. Glaubt man Curt Schneider, ist dies offenbar gelungen. "Insgesamt", sagt er, "geht's den Biergärten gut."

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