Im kommenden Jahr feiert die Stadt 50 Jahre Olympische Sommerspiele. Genauso lange gibt es die Wohnsiedlung rund um den Helene-Mayer-Ring, das Olympiadorf. Offiziell gehört das als "Stadt-in-der-Stadt" gestaltete Ensemble zum Bezirk Milbertshofen-Am Hart. Es soll nun auch im Namen des Stadtbezirks sichtbar werden. Das ist ein altes Ansinnen, das erneut auf Widerstand stößt. Schon im Sommer 2008, als die Idee zuletzt im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart diskutiert worden ist, waren die Lokalpolitiker gespaltener Meinung. Schlussendlich stimmten damals 15 BA-Mitglieder dafür, dass der Bezirk Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf heißen solle. 14 BA-Mitglieder waren gegen die Namensänderung.
Mittlerweile sind 13 Jahre vergangen. Das Olympiadorf gehört zwar noch immer zum 11. Stadtbezirk, in seinem Namen taucht es trotzdem nicht auf. Die Stadtverwaltung und seinerzeit Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) hatten sich nämlich gegen die Umbenennung des Stadtbezirks ausgesprochen. Das Planungsreferat hatte beanstandet, dass es sich beim Olympiadorf lediglich um einen Teil des größeren Viertels Am Riesenfeld handle. Außerdem wollte man abwarten, ob die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 erfolgreich ist. Die Bedenken der Verwaltung "hinsichtlich einer möglichen Verwechslungsgefahr mit einem neuen olympischen Dorf", sollte diese Bewerbung erfolgreich sein, teile das Direktorium der Stadt, führte Bürgermeisterin Strobl damals aus.
Das Sportereignis fand dann nicht statt, und es sieht auch nicht so aus, als würden bald Olympische Winterspiele in München ausgerichtet werden. Ein zweites olympisches Dorf gibt es folglich nicht. Grund genug für einen Bewohner des Olympiadorfs, die Debatte rund um die Namensänderung wiederzubeleben. Der BA zeigte sich allerdings skeptisch. "Ich habe durchaus Sympathien für diese Idee", sagte Claus Wunderlich (FDP), "aber wo fängt man da an und wo hört man dann auf?" Eine Antwort gab Leo Meyer-Giesow (ÖDP): "Im Sinne der Gleichbehandlung müsste man auch andere Viertelnamen berücksichtigen. Deshalb sollte die Nordhaide ebenfalls aufgenommen werden." Die CSU brachte sogar einen Bürgerentscheid ins Spiel. Angesicht der vielen Ergänzungsvorschläge wurde die Sache vertagt.