33 Bewohner obdachlos:100 Jahre altes Haus brennt ab

Feuerwehr verhindert Übergriff der Flammen auf Josephskirche

Von Martin Bernstein

Bei einem Brand in der Maxvorstadt sind in der Nacht zum Freitag zwei Menschen verletzt worden. Sie waren allerdings keine Bewohner des brennenden Hauses - die beiden 42 und 43 Jahre alten Männer hatten von ihren Balkonen im Hinterhof aus das Geschehen beobachtet und dabei Rauchgas eingeatmet. Die 33 Bewohner des Hauses an der Tengstraße konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Für sie stellt sich jetzt die Frage, wo sie unterkommen. Das Haus ist nach erster Einschätzung von Polizei und Feuerwehr komplett unbewohnbar.

Gegen 23 Uhr war die Feuerwehr zu dem Haus gegenüber der Josephskirche gerufen worden. Ein Nachbar hatte Funkenflug und Flammen entdeckt, die aus dem Dachstuhl des rund 100 Jahre alten Gebäudes schlugen, und hatte die 112 gerufen. Wegen Renovierungsarbeiten war das fünfgeschossige Haus laut Feuerwehrsprecher Christian Kaiser zum Glück nur bis zum dritten Obergeschoss bewohnt. Die Feuerwehr evakuierte das Haus sowie die beiden Nebengebäude, darunter ein denkmalgeschütztes aus dem Jahr 1903.

Durch den starken Wind - einzelne Böen erreichten bis zu 80 Stundenkilometer - wurden die Flammen immer wieder angefacht. Die Feuerwehr war mit rund 120 Einsatzkräften und 50 Fahrzeugen am Brandort. Die Polizei sperrte die umliegenden Straßen ab. Direkt gegenüber vom Brandhaus erhebt sich die Apsis der Josephskirche. Die Ausbreitung der Flammen auf Nachbargebäude konnten die Feuerwehrleute aber verhindern.

Die Bewohner des Hauses an der Tengstraße konnten sich selbst in Sicherheit bringen, sie wurden in Großraumrettungswagen betreut. Ebenso die Menschen, die in den beiden angrenzenden Häusern leben. Letztere konnten am Freitag in ihre Wohnungen zurückkehren, nicht jedoch die Bewohner des Brandhauses. Der Dachstuhl, an dem Umbau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt worden waren, ist völlig zerstört. Ob das Feuer im Zuge der Bauarbeiten ausgelöst worden sein könnte, ermitteln derzeit die Brandfahnder der Kriminalpolizei. Der Sachschaden dürfte nach ersten Schätzungen weit über 750 000 Euro liegen, möglicherweise sogar im siebenstelligen Bereich.

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