Polizei warnt vor Betrügern:Betrüger am Telefon

Polizei warnt vor Betrügern: Um mehr als zwei Million Euro haben falsche Polizisten eine Frau aus Vaterstetten betrogen.

Um mehr als zwei Million Euro haben falsche Polizisten eine Frau aus Vaterstetten betrogen.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Auf Deutsch und Englisch, im Gespräch oder per Messenger versuchen Ganoven, betagten Münchnerinnen und Münchnern viel Geld aus der Tasche zu ziehen.

Von Martin Bernstein

Mit jeder Menge alter und neuer Betrugsmaschen müssen sich derzeit die Experten der "Arbeitsgruppe Phänomene" und der Betrugsdezernate der Münchner Kriminalpolizei herumschlagen. Das Gemeinsame der unterschiedlichen fiesen Maschen: Tatwerkzeug ist immer das Telefon - und die Opfer sind meist ältere Münchnerinnen und Münchner. Ganz aktuell ist der Trick, bei dem ein englischsprachiger angeblicher Beamter eines "Federal Police Departements" am Telefon von "Unregelmäßigkeiten" erzählt und sein potenzielles Opfer dazu auffordert, die "1" zu drücken. Wer diesen Fehler macht und da nicht bereits kommentarlos auflegt, sieht sich mit Geldforderungen und dem Verlangen konfrontiert, sensible Daten preiszugeben.

Ebenfalls neu ist eine Variation des "Enkeltricks", bei der der angebliche Verwandte oder Bekannte per Messenger um Geld bittet. Einem über 80 Jahre alten Mann aus dem Westend ist das am Dienstag passiert. Auf WhatsApp gab sich ein Unbekannter als dessen Sohn aus und schrieb, er habe eine neue Rufnummer. Gutgläubig überwies der Rentner knapp 2500 Euro, um vermeintlich eine Rechnung zu begleichen.

Mehr als zehn Mal so viel Geld verlor eine ältere Münchnerin aus der Au fast zur gleichen Zeit an Betrüger. Ein Anrufer, der sich als Mitarbeiter eines Gerichts ausgab, sagte, die Tochter der Frau habe einen Verkehrsunfall verursacht. Für die Freilassung forderte er eine hohe Kaution - die es in Deutschland so gar nicht gibt. Die Frau wurde laut Polizei stundenlang so unter Druck gesetzt, dass sie am Ende Bargeld und Münzen an der Haustür an eine Abholerin übergab. Die AG Phänomene sucht jetzt Zeugen, die in Auerfeld-, Schorn- oder Sieboldstraße Verdächtiges gesehen haben. Hinweise an die Polizei sind unter der Telefonnummer 089/2910-0 möglich.

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