Gesellschaftliche Debatte:"Mein Körper ist politisch, und ich habe ihn immer bei mir"

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In ihrem Roman "Nie mehr leise" betrachtet Betiel Berhe die Welt mit den Augen einer Tochter von Migranten, als Arbeiterkind, als schwarze Frau. (Foto: Catherina Hess)

Betiel Berhe hat ein vielbeachtetes Buch geschrieben: "Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht". Man darf es als Kampfansage verstehen. Die Leserinnen und Leser haben einiges zu schlucken.

Von Sabine Buchwald

Betiel Berhe hat recht behalten, sie hatte es vorhergesehen. Einen Tag nach dem Gespräch mit ihr erzählt man in der Redaktion von der "Schwarzen Autorin". Ganz unbewusst bezeichnet man die Autorin so. Warum? Berhe hatte die Erklärung dafür schon vorweg genommen: "Weil es den Menschen schwerfällt, über jemanden mit migrantischem Hintergrund zu sprechen, ohne ihn zu beschreiben. Denn was nicht der Norm entspricht, muss beschrieben werden. Ob es relevant ist oder nicht." Jemanden als Schwarz zu markieren sei der "Dominanzgesellschaft" wichtig. Es ist die Gesellschaft, in die Berhe hineingeboren wurde, deren Sprache sie präziser als viele andere spricht, deren Codes sie kennt, in der sie phänotypisch auffällt, weil ihre Eltern aus Eritrea stammen. Diese Gesellschaft will sie verändern.

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