Süddeutsche Zeitung

Beschluss des Bezirkstags:Gegen die Sucht angehen

Condrobs wird neue Kontaktstätte im Münchner Westen betreiben

Im Münchner Westen kann wegen des hohen Bedarfs eine weitere Kontakt- und Begegnungsstätte (KuB) für Menschen mit Suchterkrankungen entstehen. Das hat der Sozial- und Gesundheitsausschuss des oberbayerischen Bezirkstags jetzt beschlossen. Damit wird München künftig über vier Kontakt- und Begegnungsstätten verfügen. Im Münchner Westen gibt es bisher kein vergleichbares Angebot. Als Träger ist der Münchner Suchthilfespezialist Condrobs beauftragt. Ein Schwerpunkt der Arbeit wird sein, mehrfachabhängige Suchtkranke sowie Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit an das bestehende Versorgungssystem heranführen. Besondere Angebote soll es für Suchtkranke geben, für die eine abstinente Lebensweise kein oder ein zu hohes Ziel ist und die Hilfsangebote bisher nicht erreicht haben.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer nannte die Schaffung des niedrigschwelligen Hilfsangebots eine wichtige Ergänzung der wohnortnahen Versorgung im bereits gut ausgestatteten Münchner Hilfsnetz. "Wohnortnahe Hilfen sind das Herzstück einer gut aufgestellten ambulanten psychiatrischen Beratung und Versorgung", sagte Mederer. "Es freut mich sehr, dass wir mit Condrobs ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Drogenhilfe an der Seite haben." In der neuen Kontakt- und Begegnungsstätte wird es laut dem jetzt gefassten Beschluss des Bezirkstags insgesamt zehn Plätze für suchtkranke Menschen geben.

Der Bezirk Oberbayern ist als dritte kommunale Ebene zuständig für Soziales und Gesundheit, für Bildung und Kultur sowie für Umwelt und Heimat. Als Träger der Eingliederungshilfe und der psychiatrischen Versorgung kümmert er sich unter anderem auch um die ambulant-psychiatrischen Hilfsangebote. Er finanziert in Oberbayern insgesamt 22 Kontakt- und Begegnungsstätten für suchtkranke Menschen sowie 44 psychosoziale Suchtberatungsstellen. Des Weiteren gibt es zwei eigenständige Substitutionsambulanzen und fünf Kontaktläden.

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Quelle:
SZ vom 11.06.2021 / SZ
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