Berühmte OB-Karikaturen:Auf gute Köpfe kommt es an

Christian Ude als König Ludwig, als roter Radler oder als Rodeo-Reiter auf der grünen Schnecke: Im Münchner Rathaus hat eine Ausstellung mit berühmten OB-Karikaturen eröffnet.

Konstantin Kaip

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"Hauptstadt der Karikatur": Im Münchner Rathaus hat eine Ausstellung mit berühmten OB-Karikaturen eröffnet.

Eine gute Karikatur braucht nicht nur einen guten Zeichner, sondern auch ein gutes Objekt. Der Zeichner Dieter Hanitzsch soll die ehemaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel (im Bild als geldbringender Sieger, der die Olympiade nach München holt) und Georg Kronawitter einmal als "äußerst karikabel" bezeichnet haben. So sagte es der amtierende und bei Karikaturisten nicht minder beliebte OB Christian Ude am Dienstag, als er seine zwei markanten Vorgänger im Foyer vor seinem Amtszimmer im Rathaus begrüßte.

Fotos: Andreas Heddergott Text: Konstantin Kaip

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Zur Eröffnung der Ausstellung "Münchens Bürgermeister und ihre Münchner in der Karikatur" kamen viele prominente Gäste, darunter auch der "Größte der Zunft", wie Ude den Karikaturisten Ernst Maria Lang nannte. München sei die "Hauptstadt der Karikatur", lobte der OB nicht ohne Stolz. "Ziemlich genau seit den Tagen der Lola Montez", die als vom Volk ungeliebte Geliebte des Königs zum Objekt zeichnerischen Spotts geworden sei.

Beim Blick auf die ausgewählten Zeichnungen namhafter Karikaturisten wie Lang, Hanitzsch, Reiner Stolte, Horst Haitzinger und Gerhard Joksch wird klar: Karikable Köpfe haben eigentlich alle Münchner Oberbürgermeister seit Kriegsende. An den Rathauswänden sieht man Thomas Wimmer in weißer Weste vor den Trümmern der Stadt beim "Rama dama", ...

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... Vogel als Modegeck auf dem Weg zur "Inthronisierung" oder einen grünen Kronawitter mit Blumen im Mund und Raupe auf dem Kopf.

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Auch der einzige "schwarze" OB Kiesl ist spöttisch verewigt, mal als fleißige Biene Erich, mal als Racheengel, der die Schlange der Presse mit der Lanze niedersticht.

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Und natürlich Christian Ude, als König Ludwig auf dem Siegestor, als roter Radler oder als Rodeo-Reiter auf der grünen Schnecke. So viel Selbstironie sei nur in München möglich, sagt Gerd Thumser, der die Ausstellung aus eigener Sammlung zusammengetragen hat. Ihren Anfang habe die Karikatur in München schließlich auch einem Staatsbeamten zu verdanken: dem Grafen Pocci.

Die Ausstellung zeigt auch Karikatur-Geschichtliches wie alte Simplicissimus-Titel oder Karikaturen Münchner Originale wie Karl Valentin, Helmut Fischer und Sigi Sommer - und die Zeichnung eines Dackels aus Christian Udes Privatsammlung.

Montag bis Donnerstag, 8 bis 17, freitags 8 bis 13 Uhr.

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