Wer ostpreußische Vorfahren hat, vielleicht eine Großmutter oder einen Urgroßvater aus Königsberg, der heutigen russischen Exklave Kaliningrad, hat bestimmt manches Mal von ihnen gehört, welche besondere Bedeutung Bernstein in ihrem Leben hatte. Vielleicht haben sie von dem Anhänger aus Bernstein zur Konfirmation erzählt; oder wie sie kleine Stücke des versteinerten Harzes am Strand der Ostsee gesammelt haben. Mit geübtem Blick konnte man sich die Taschen mit hellbraunen Bröckchen füllen. Als Kinder spielten sie mit den Zeugnissen einer vergangenen Zeit, die vor weit mehr als 40 Millionen Jahren entstanden sind. Heute kann man im Bernsteinladen im Münchner Rathaus die leichten Fundstücke aus der Natur in kleinen Tüten kaufen, sie stehen direkt neben der Kasse. Und auch dort wird etwas gesammelt: Unterschriften für eine Petition zum Erhalt des Geschäfts an diesem Ort.
Laden im RathausNoch ein Münchner Traditionsgeschäft in Gefahr: Der Bernsteinladen kämpft mit einer Petition ums Überleben
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In München hat die wohl älteste Bernstein-Firma der Welt ihren Sitz. Ausgerechnet im Rathaus. Von dort soll sie womöglich bald weichen.
Von Sabine Buchwald
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