Nach gut drei Monaten ist der Hungerstreik von Klimaaktivisten in Berlin beendet. Der Münchner Wolfgang Metzeler-Kick, der den Protest initiiert hatte, erklärte am Donnerstag zusammen mit weiteren hungerstreikenden Aktivisten, dass fortan alle wieder Nahrung zu sich nehmen wollten. Insgesamt hatten sich nach Angaben der Aktivisten acht Menschen unterschiedlich lange am Hungerstreik beteiligt, darunter der Garchinger Michael Winter für 31 Tage, Metzeler-Kick hungerte 92 Tage. Unterstützt wurde die Gruppe in einem Protestcamp von weiteren Klimaaktivisten, unter anderem aus München.
Unter dem Motto „Hungern bis ihr ehrlich seid“ hatten sie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drei Statements zur Klimakrise gefordert: „Die Klimakatastrophe ist eine extreme Gefahr für die menschliche Zivilisation. Es gibt kein CO₂-Restbudget. Radikales Umsteuern ist notwendig.“ Scholz und die Bundesregierung erfüllten diese Forderung nicht.
Enttäuscht zeigen sich die Aktivisten nicht nur von der Bundesregierung, sondern auch von der Reaktion der „Gesellschaft“: Diese habe „wenig Anteilnahme“ am Hungerstreik gezeigt, der Ausgang der Europawahlen verdeutliche, dass dem Klimaschutz wenig Bedeutung beigemessen werde. Kritik üben sie auch an den Medien, die über die Klimakrise unzureichend berichteten. Metzeler-Kick: „Wenn Politik, Medien und die Umweltverbände versagen, die Weichen rechtzeitig zu stellen, ruht die letzte Hoffnung in der Selbstermächtigung der Bevölkerung.“