Bergfilm-Festival TegernseeVon Oberbayern zum Himalaya

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Der Film „Climbing Iran“ porträtiert eine iranische Kletterin.
Der Film „Climbing Iran“ porträtiert eine iranische Kletterin. (Foto: Moritz Attenberger/Bergfilm-Festival Tegernsee)

In Tegernsee sind an fünf Tagen 85 Filme zu sehen, die die Welt der Berge in vielen Facetten zeigen – von der iranischen Kletterin bis zu Abenteuern in einem aktiven Vulkanmassiv.

Von Josef Grübl

Es gibt immer einen guten Grund, um an den Tegernsee zu fahren. Die einen wollen im Sommer zu Wald- und Seefesten, die anderen zieht es an schönen Herbsttagen zum Bergwandern, auf den Fockenstein, Wallberg oder Hirschberg. Im Oktober lockt auch das Bergfilm-Festival Tegernsee, das an insgesamt fünf Tagen Sport- oder Naturfilme, Porträts oder Reportagen aus der Welt der Berge zeigt.

Insgesamt sind es 85 Filme, die in fünf Sälen im Zentrum der Stadt Tegernsee aufgeführt werden, unter anderem im Quirinal-, Medius- oder Ludwig-Thoma-Saal. Auch ein eigenes Kinozelt im zentral gelegenen Kurgarten hat das Festival.

Hier gibt es an drei Vormittagen ein Filmangebot für Kinder oder am 18. Oktober einen Themenabend des Deutschen Alpenvereins, bei dem Filme über junge Bergsteiger auf dem Programm stehen. Im Anschluss daran wird über den Sinn und Unsinn der Eliteförderung diskutiert. Zu Ehren von Otto Guggenbichler, der das Festival initiierte und im Mai 100 Jahre alt geworden wäre, werden an zwei Tagen drei seiner besten Filme aufgeführt.

Eröffnet wird das Festival von einem filmischen Doppelporträt des Ehepaars Daniela und Robert Jasper. Die beiden bilden seit 30 Jahren eine Seilschaft, sowohl am Berg als auch privat. Sie haben zwei Kinder und würden eine typische Bergsteiger-Beziehung führen: „Es geht ständig auf und ab“, sagt sie. Als ihr Mann schwer erkrankt und im Krankenhaus liegt, wird diese „Gipfel-Liebe“ (so der Titel des Films) auf eine schwere Probe gestellt. Dass es nach diesem Tiefpunkt wieder aufwärts gehen kann, will das Ehepaar Jasper in Tegernsee beweisen: Sie werden ihren Film persönlich vorstellen.

Von den Alpen ins Atlas-Gebirge

Berge gibt es überall auf der Welt, ebenso wie Menschen, die ihre Gipfel erklimmen wollen. Deshalb darf sich das Publikum auf Filme freuen aus den Alpen oder Anden, aus dem Karakorum oder Himalaya, aus Patagonien oder dem Atlas-Gebirge im Nordwesten Afrikas. Es geht sogar bis ins Südpolarmeer: Im australischen Film „The Great White Whale“ wird eine Gruppe von Abenteurern gezeigt, die ein schneebedecktes und noch aktives Vulkanmassiv besteigen wollen. In die Wildnis Grönlands reisen im deutschen Film „Disco Fox“ sechs junge Kletterinnen, die während ihres Trips als Team zusammenwachsen.

Noch vor dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 entstand der Film „Reel Rock: Resistance Climbing“, in dem ein amerikanischer Schriftsteller im Westjordanland auf palästinensische Kletterer trifft.

Im Film „Reel Rock: Resistance Climbing“ besucht ein amerikanischer Schriftsteller und Kletterer das Westjordanland, um seine Wurzeln zu finden und die Kraft des Kletterns wiederzuentdecken.
Im Film „Reel Rock: Resistance Climbing“ besucht ein amerikanischer Schriftsteller und Kletterer das Westjordanland, um seine Wurzeln zu finden und die Kraft des Kletterns wiederzuentdecken. (Foto: Nick Rosen, Zachary Barr/Bergfilm-Festival Tegernsee)

Gleich zwei Filme aus beziehungsweise über den Iran laufen am 17. Oktober im Kinozelt: „Climbing Iran“ porträtiert eine iranische Kletterin, die neue Routen erschließen will. „Shouhare Iran Khanoum“ zeigt zwei Frauen, die mit ihrem Ehemann und elf Kindern auf einem abgelegenen Berg leben.

Am 21. Oktober findet abends im Barocksaal des Gymnasiums Tegernsee die Preisverleihung statt, es werden Auszeichnungen in den drei Kategorien „Erlebnisraum Berg“, „Naturraum Berg“ und „Lebensraum Berg“ vergeben. 

21. Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee, Mittwoch, 16., bis Sonntag, 20. Oktober, Tegernsee

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