Berg am Laim:Zutrauen in die Schwarmintelligenz

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Das Werksviertel ist ein Teil von Berg am Laim, was aber nicht immer so wahrgenommen wird. Die Teilnehmer der Stadtteilkonferenz wünschen sich deshalb neue Straßen und Wegeverbindungen ins Viertel. (Foto: Stephan Rumpf)

Ergebnisse der ersten Stadtteilkonferenz sind jetzt online. Im Oktober geht es in die nächste Runde

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Lebhaft und konstruktiv hatten die Berg am Laimer im April bei ihrer ersten Stadtteilkonferenz über ihr Viertel diskutiert, Probleme benannt, Vorschläge formuliert. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses, Robert Kulzer (SPD), hatte den rund hundert Anwesenden versprochen, alles auszuwerten und für alle zugänglich im Internet zu präsentieren. Das ist nun geschehen, die Ergebnisse der Stadtteilkonferenz sind veröffentlicht. Alle Hinweise, Ideen, Wünsche und Forderungen finden sich zum Nachlesen und Weiterdiskutieren auf der Seite www.bergamlaimer.info.

Zu jedem Einzelproblem hat Kulzer mit den anderen Moderatoren dort den Stand der Dinge festgehalten. Es finden sich in den langen Tabellen verschiedenste Hinweise wie "bereits in Planung", "Umsetzung schrittweise möglich", "von der Bahn schon mehrfach zugesagt", "Aufgabe für den Bezirksausschuss, hiermit zugesagt", "der Bezirksausschuss arbeitet daran, leider mauern Teile der Stadtverwaltung" oder auch "hier ist Privatinitiative gefordert".

So wie die Veranstaltung es war, so ist auch die Aufarbeitung gegliedert in sieben Bereiche: Der Verkehr nimmt den größten Raum ein, ferner geht es um Gewerbe, Einzelhandel Nahversorgung, um Umweltschutz, Grünflächen und Spielplätze, weitere Themenfelder sind Soziales, Kultur und öffentliche Einrichtungen, Bildung, Schule und Betreuung und für alles andere vom Wochenmarkt bis zur Minigolfanlage "Sonstiges". Vieles davon hat für den Bezirksausschuss Aufforderungscharakter, die Listen sind ein gutes Reservoir für Antragsthemen, was die Parteien auch schnell erkannt haben, die jüngsten Sitzungen bewiesen es bereits.

Kulzer freut sich, dass nach der Stadtteilkonferenz auch sofort der erste kleine Erfolg erzielt werden konnte: Der Wunsch nach einem Café-Stand am freitäglichen Wochenmarkt wurde an die MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) weitergetragen, die sich um die Gewerbeentwicklung im Berg am Laimer Ortskern kümmert. Und die hat bereits eine Ausschreibung gemacht. Früher habe das Stadtteilmanagement des Städtebauförderungsprojekts Soziale Stadt solche Ideen befördert und Verantwortliche zusammengebracht, nach dem Auslaufen des Projekts dürfe das Engagement aber nicht versanden, es sei wichtig, dass man auch weiter regelmäßig kommuniziert im Stadtteil. Darum haben sich auch die Vereine, Einrichtungen und Initiativen zum "Stadtteilforum" zusammengeschlossen.

Dieses Forum hat bereits die Ergebnisse der ersten Stadtteilkonferenz beraten und beschlossen, als Schwerpunkt der nächsten Stadtteilkonferenz das brisante Thema Verkehr in den Mittelpunkt zu stellen. Den Termin kann man sich schon mal vormerken: Donnerstag, 25. Oktober, 18 Uhr, im Pfarrsaal an der Baumkirchner Straße 26. Noch ringen die Aktiven um die Form für diesen Abend, eine Problemsammlung wird da nicht mehr nötig sein, Kulzer denkt daher eher an eine Expertenrunde auf dem Podium, damit die Forderungen der Berg am Laimer gleich in die richtigen Kanäle gelangen.

© SZ vom 21.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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