Berg am Laim:Phönix aus der Asche helfen

Bezirksausschuss will Sportverein mit knapp 80 000 Euro unterstützen, weil dieser jahrelang Rücksicht nehmen musste

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Ein Leidtragender der jahrelangen Hängepartie, wie es mit der griechischen Schule weitergehen solle, war der nördlich angrenzende Sportverein FC Phönix. Für ihn bringt der Stadtratsbeschluss zur Zukunft der Schulfläche an der Hachinger-Bach-Straße vom Juni nach dem Stillstand neue Handlungsfähigkeit. Der Sportausschuss des Stadtrats hat den Mietvertrag bis Ende 2048 verlängert - eine wichtige Voraussetzung für das Beantragen von Zuschüssen für die dringend nötige Sanierung der teils maroden Anlagen. Im Zuge des Schulbaus soll auch der FC ein neues Vereinsheim erhalten, für die Zwischenzeit lohnt sich offenbar eine Sanierung.

Bemerkenswerter aber ist der Beschluss des Berg am Laimer Bezirksausschusses (BA), sich an der Umwandlung des alten Tenneplatzes in einen Rasenplatz mit 78 750 Euro zu beteiligen. Der Beschluss fiel einstimmig, obwohl die Summe gemessen an den üblichen Zuwendungen als extrem hoch bezeichnet werden kann. Hubert Kragler (Grüne) und Sebastian Zajonz (FDP) hatten vertagen wollen, das Thema war im Unterausschuss nicht vorberaten. Zudem fürchteten sie einen Präzedenzfall.

Vertreter von CSU und SPD aber versuchten deutlich zu machen, dass gerade dies ein Einzelfall sei und bleiben werde. Der Verein sei von Vertretern der Stadt immer wieder vertröstet worden, manches bereits terminierte Gespräch, für das sich der Vereinsvorstand eigens Urlaub genommen hatte, sei kurzfristig abgeblasen worden, denn die Stadt wollte über den Phönix keine Entscheidung treffen, solange die griechische Schule in der Schwebe war.

Die Folgen waren für den 650 Mitglieder starken Verein mit einem Kinder- und Jugendanteil von 63 Prozent ein zermürbender und den Sportbetrieb störender Sanierungsstau und ein Aufnahmestopp - obwohl der Verein genügend Trainer hätte anbieten können. Der FC Phönix habe genug gelitten: Der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) sah den Beschluss als "Signal an die Stadt": Vielleicht werde sie am Ende "so anständig sein", diese Kosten selbst zu übernehmen. Im übrigen helfe der Beschluss dem Bezirksausschuss selbst, denn dieser habe noch "eine recht volle Kasse".

Auf Nachfage sagte Kulzer, anders als früher verfalle das neue Budget nach zwei Jahren. Es sei auch klar gewesen, dass die erhöhte Summe nicht mehr nur für kleinere Feste ausgegeben würde. Der Beitrag für den Verein wäre aber, das bestätigt Kulzer, mehr als die Hälfte eines Jahresbudgets.

CSU-Sprecher Fabian Ewald sagte in der Sitzung, der Verein leiste hervorragende Arbeit und werde sich sicher "als Dankeschön" stärker an Stadtviertelaktivitäten wie dem Kinderfest beteiligen. Vertagen wollten SPD und CSU die Sache nicht: Der Vereine verliere dann wegen der Sommerpause gleich zwei Monate. Gerade deshalb habe der BA den FC Phönix sogar gedrängt, seinen Antrag vor der Sommerpause einzubringen. Weil die Summe so hoch war, habe nun aber die Prüfung der grundsätzlichen Zulässigkeit im Direktorium der Stadt länger gedauert als bei anderen Anträgen.

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