Berg am Laim:Angebot an die Pendler im Osten

Berg am Laim: Noch wendet die Tram 21 an der St.-Veit-Straße. Das soll sich ändern, wenn es nach der SPD geht.

Noch wendet die Tram 21 an der St.-Veit-Straße. Das soll sich ändern, wenn es nach der SPD geht.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die SPD in Stadt und Landkreis München kann sich eine Verlängerung der Tram-Linie 21 bis nach Haar vorstellen

Von Thomas Kronewiter und Bernhard Lohr, Berg am Laim/Haar

Diese Zahlen sprechen für sich: Knapp 400 000 Menschen pendeln täglich nach München hinein, rund 178 000 Pendlerinnen und Pendler fahren aus der Stadt hinaus: Die Fraktion von SPD/Volt im Münchner Stadtrat legt diese Zahlen einem Vorstoß zugrunde und nimmt die Masse an täglichen Fahrbeziehungen zum Anlass, in gemeinsame Planungen mit den Nachbarlandkreisen einzusteigen. Als konkreten Einzelfall haben die Genossen nun in Abstimmung mit ihren Landkreis-Pendants eine Verlängerung der Tram-Linie 21 (Westfriedhof - St.-Veit-Straße) über die Wasserburger Landstraße bis nach Haar ins Gespräch gebracht.

In der Folge eines Stadt-Umland-Dialogs der Sozialdemokraten in München und im Landkreis München kündigen SPD/Volt gemeinsam mit Grünen/Rosa Liste an, Machbarkeitsstudien für insgesamt sechs neue Tram-Linien in München finanzieren zu wollen. Darunter ist auch die Verlängerung der jetzigen Linie 21 von der Kreiller- über die Wasserburger Landstraße bis nach Haar zum Jagdfeldring, einem dicht besiedelten Wohngebiet, das sich als Wendeschleife nach Ansicht der Initiatoren geradezu anbietet. In der Machbarkeitsstudie sollen Streckenführung und Finanzierung geprüft werden.

Ein weiteres Projekt, das die Münchner SPD ins Auge gefasst hat, ist die Verlängerung der U 5 über Neuperlach hinaus in Richtung Neubiberg und zum geplanten Raumfahrtcampus der Technischen Universität (TU) München in Taufkirchen. Dieser soll auf mehrere tausend Studierende anwachsen und würde so besser angebunden werden. Sinnvoll könnte auch eine Tram vom Deutschen Museum über die Rosenheimer Straße nach Neuperlach Zentrum und weiter bis Putzbrunn sein. "Wir brauchen eine bessere Vernetzung von Umland und Stadt, um Pendlerstrecken vom Auto auf Tram und U-Bahn zu verlagern", sagt Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion.

Parallel zum Münchner Vorstoß hat die Kreis-SPD in den Kreistag den Antrag eingebracht, im Zuge einer auf Münchner Seite anstehenden Machbarkeitsstudie zu prüfen, wie der Verkehrswert einer Verlängerung der Tram nach Haar zu bewerten sei. "Wenn die Landeshauptstadt eine Verlängerung der Tram 21 prüft, sollte ihre Planung nicht an der Stadtgrenze aufhören", sagt SPD-Fraktionschef Florian Schardt.

Das Trambahn-Projekt kam bei einem online ausgerichteten Stadt-Land-Dialog zur Mobilität auf den Tisch, den Schardt gemeinsam mit seinem Pendant im Münchner Stadtrat, Christian Müller, organisiert hatte. Die beiden Fraktionsvorsitzenden zeigten sich dort laut Mitteilung der SPD "einig, dass man die Herausforderungen des Großraums München nur gemeinsam bewältigen kann". Schardt betonte, dass nach Auffassung der Landkreis-SPD einer Verlängerung der U 5 über Neuperlach Süd hinaus eine besonders hohe Priorität zukommen müsse. "Der Raumfahrt-Campus der TU wird in den nächsten Jahren auf mehrere tausend Studierende anwachsen. Die müssen da irgendwie hinkommen, und der Bus steht schon heute oft im Stau."

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