Kolumne "Das ist schön":Helfen, wie man kann

Kolumne "Das ist schön": Die Münchner Band "Blackout Problems" hat ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer organisiert.

Die Münchner Band "Blackout Problems" hat ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer organisiert.

(Foto: Ilkay Karakurt)

Münchner Musikerinnen und Musiker unterstützen Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien - und das genreübergreifend.

Von Michael Bremmer

Auf einmal ist Musik nicht das Wichtigste. Dreimal ist wegen der Corona-Pandemie das Konzert von Blackout Problems in München ausgefallen - und was machten die Musiker dann im November vergangenen Jahres, als sie endlich auf die Bühne durften: Sie gaben einer Nürnberger Initiative 15 Minuten das Rampenlicht, um ihre Arbeit vorzustellen. So etwas müssen sie nicht machen, aber Mario Radetzky, Frontmann der Alternative-Band, ist soziales Engagement wichtig. Das zeigt sich jetzt auch nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien.

"Ich habe die Bilder aus der Türkei und aus Syrien in den Nachrichten gesehen", erklärt Mario Radetzky, "und da ich mit Space Eye eine Organisation kenne, die dort gezielt Hilfe anbietet, und diese unterstützen wollte, habe ich mir in den Kopf gesetzt, ein Konzert zu organisieren." Er hat nicht lange gebraucht, diese Idee umzusetzen. Das Muffatwerk in München hat sofort Hilfe zugesagt und das Ampere samt Crew zur Verfügung gestellt. Drei weitere Münchner Bands haben für die Show zugesagt und auf ihre Gage verzichtet: die Singer-Songwriterin Katha Pauer, die Indie-Band Kytes sowie die Electro-Band Umme Block. "Mit dem Benefizkonzert möchten wir zumindest einen kleinen Beitrag leisten und diejenigen, die helfen, ein bisschen unterstützen", schreiben Klara Rebers und Leoni Klinger auf ihrer Instagram-Seite.

Es ist nicht das einzige Benefizkonzert in München, die Unterstützung ist genreübergreifend. An diesem Samstag, 4. März, werden bei einem Konzert im Münchner Liebfrauendom des Gebirgsmusikkorps' der Bundeswehr unter der Leitung von Hauptmann Rudolf Piehlmayer Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien gesammelt (Beginn 19 Uhr). Und für eine weitere Hilfsaktion verwandelt sich das Import Export am Freitag, 17. März, in eine Taverne. Es wird gegessen und getrunken, Münchner Bands spielen Musik aus Griechenland und der Türkei - organisiert wird der Abend unter anderem von den Machern der Türkischen Filmtage München und der Griechischen Filmwoche. Ein schönes Symbol, bedenkt man den Streit beider Länder um Hoheitsrechte in der Ägäis.

Durch viele Hilfsaktionen wurde Mario Radetzky ermutigt, selbst zu helfen mit dem Benefizkonzert der vier Münchner Bands. "Ich bin froh, dass wir unsere Konzerte nutzen können, um einen kleinen Teil beizutragen", sagt er. Und teilt auch hier die Bühne mit der Hilfsorganisation, damit Space Eye ihre Arbeit vorstellen kann. Das ist schön.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusElektronische Musik
:"So lange du jetzt am Leben bist, mache es einfach"

Martin Matiske war zwölf, als er das erste Mal in einem Club auflegte, "Techno Wunderkind" wurde er genannt. Aber was ist schon eine mögliche Karriere, wenn dann die Krebsdiagnose kommt? Eine Geschichte übers Weitermachen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: