Süddeutsche Zeitung

Beim Hauptbahnhof:Licht inmitten des Tunnels

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Baureferat will Paul-Heyse-Unterführung optisch aufhellen

Von Thomas Anlauf

Münchens hässlichste Röhre soll künftig leuchten: Die Paul-Heyse-Unterführung nahe dem Hauptbahnhof erhält zumindest eine optische Aufhellung. Das Baureferat hat nun gemeinsam mit Planungsbüros ein Konzept entwickelt, wie das 210 Meter lange Bauwerk, das eigentlich der Deutschen Bahn gehört, für Fußgänger und Radfahrer angenehmer gestaltet werden kann. Die Wände werden mit hell lackierten Metallpaneelen gestaltet, die auch unterhalb der Tunneldecke über den Gehweg hinausragen, damit so ein eigenständiger Bereich für Fußgänger entsteht. Die gelochten Paneele sollen zudem den Autolärm etwas schlucken, schreibt das Baureferat in seiner Beschlussvorlage für die Sitzung am 28. November. Das Papier soll erst am Freitag öffentlich gemacht werden. Die Beleuchtung soll demnach vom Baureferat auch komplett ausgewechselt und freundlicher werden. Am oberen Ende der neuen Verschalung entstehen 210 Meter lange Leuchtbänder. Die historischen Stahlstützen in der Mitte der Unterführung wurden erst vor vier Jahren instandgesetzt und sollen nun lediglich mit metallisch blau leuchtenden LED-Lampen angestrahlt werden. Außerdem erhält die Röhre Fluchtwegzeichen. Insgesamt sollen die Arbeiten zur Verschönerung der Paul-Heyse-Unterführung pro Fahrtrichtung zehn Wochen dauern, die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben des Baureferats auf 6,3 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn AG will sich zumindest im Rahmen des "ingenieurmäßig Notwendigen" an den Bau- und Unterhaltskosten der Wandverkleidung beteiligen.

Das Baureferat reagiert mit der Beschlussvorlage auf diverse Stadtratsanträge, konkret auf einen Antrag der SPD vom vergangenen Jahr. "Endlich wird die Sanierung der Paul-Heyse-Unterführung angepackt", sagt SPD-Stadträtin Bettina Messinger. "Wir waren das Zögern leid und haben Druck gemacht. Die Stadt will mit der geplanten Aufwertung der Unterführung in Vorleistung gehen, das freut uns sehr. Die Bahn hätte im Tunnel erst 2040 was gemacht", so Messinger.

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Quelle:
SZ vom 22.11.2017
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