Bei Laim:Polizisten retten Entenküken von der Autobahn

Bei Laim: Von ihrem Einsammeln waren die vier Küken ganz offensichtlich wenig begeistert: Sie hätten "mehrere Fluchtversuche unternommen, welche allerdings scheiterten", berichtet die Polizei.

Von ihrem Einsammeln waren die vier Küken ganz offensichtlich wenig begeistert: Sie hätten "mehrere Fluchtversuche unternommen, welche allerdings scheiterten", berichtet die Polizei.

(Foto: Verkehrspolizei)

Die Beamten sperrten sogar die A 96 im Berufsverkehr, um die unbegleiteten minderjährigen Entlein in Sicherheit zu bringen.

Von Martin Bernstein

Wenn die Eltern mal weg sind... dann schlagen auch Entenküken gerne über die Stränge. Gut, wenn dann in solchen Fällen die Polizei zur Stelle ist und im Notfall auch schon mal die Autobahn im Berufsverkehr sperrt, um die kleinen Watschler in Sicherheit zu bringen. So geschehen am Freitag. Ein Autofahrer meldete eine Gruppe unbegleiteter minderjähriger Entlein auf der A 96 in Höhe der Anschlussstelle Laim. Bis zu zehn Küken sollten es sein, die versuchten, auf platten Füßen die sechs Fahrspuren zu überwinden.

Bis zum Mittelstreifen waren sie schon gekommen, doch dann ging es weder vor noch zurück. Eine Streife der Verkehrspolizei und zwei Streifen des Polizeiinspektion Laim fuhren zur Einsatzstelle. Leider fielen zwei der Küken noch vor Eintreffen der Polizei dem morgendlichen Berufsverkehr zum Opfer. Die übrigen watschelten auf dem Mittelstreifen mehr als hundert Meter weiter. Sie zu finden, war nicht schwierig: Verängstigtes, aber lautes Fiepen wies den Rettern den Weg. Für die Ortung musste die Autobahn in beide Richtungen kurzzeitig für etwa zehn Minuten komplett gesperrt werden. Für die anschließende Bergung der Küken wurde dann in beide Richtungen jeweils nur noch die ganz linke Spur gesperrt.

Als die Polizeibeamten bei den Küken waren, verstummte das Fiepen und die Küken nutzten das an dieser Stelle hohe Gras zum Verstecken. Es wurden insgesamt vier überlebende Küken eingefangen und der gesamte Umkreis nach weiteren Geschwisterchen abgesucht - vergeblich. "Die gewissenhafte Absuche dauerte 30 Minuten", berichtet Polizeikommissar Frank Behling von der Obermenzinger Autobahnpolizei. "Elterntiere wurden während des gesamten Einsatzes nicht gefunden."

Die vier Küken wurden zunächst eingesammelt und in einem kleinen Karton "inhaftiert". Sie hätten "mehrere Fluchtversuche unternommen, welche allerdings scheiterten", erzählt Behling weiter. Auf der Dienststelle wurden die Küken in einen geräumigeren Karton umgebettet, um weitere Ausreißversuche zu ihrem eigenen Schutz zu unterbinden. Im Anschluss wurden die Küken in bewährte Hände abgegeben, die Retter von der Polizei sind sich sicher, dass es dem Ausreißer-Quartett dort gut gehen wird.

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