"Ich selbst begreife mich als Reisenden in Sachen Humanität", hatte sich Max Mannheimer selbst einmal beschrieben. Am Dienstag nun fand er, der Reisende, der Holocaust-Überlebende, Zeitzeuge, Mahner und Versöhnende seine letzte Ruhestätte auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in Freimann.
Am vergangenen Freitag war im Alter von 96 Jahren gestorben. Seine Familie hatte um eine stille Trauerfeier im Kreis der Angehörigen, der engsten Freunde und Weggefährten gebeten. Dennoch kamen mehrere Hunderte Trauergäste, unter ihnen Zeitzeugen des Holocaust wie Abba Naor und diverse Politiker.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (rechts) war ebenso unter den Trauergästen wie Marian Offman, CSU-Stadtrat und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München.
Reiters Vorgänger Christian Ude (rechts) fand sich zur Beerdigung ein...
... ebenso Münchens Bürgermeister Josef Schmid, Alt-OB Hans-Jochen Vogel und Franz Herzog von Bayern.
Mannheimers Familie hatte gewünscht, dass nur Charlotte Knobloch (im Gespräch mit Josef Mederer, Bezirkstagspräsident von Oberbayern), die Präsidentin der Israeltischen Kultusgemeinde, sprechen sollte. "Sein Name", so sagte Knobloch über Max Mannheimer, "war Inbegriff für Warmherzigkeit, echte, verlässliche Freundschaft, Haltung und Humor, Kampfgeist und Geradlinigkeit, Güte und unbeirrbaren - nicht unerschütterlichen - Lebensmut." Für all das gebe es im Jiddischen einen Satz, der mit größter Ehrerbietung gesagt werde: "Er war a Mentsch!"
Die Feier endet so berührend, wie sie begann: Die Trauernden legten Steine auf das Grab Mannheimers. Seiner wird am 23. Oktober mit einer Feier im Jüdischen Gemeindezentrum gedacht werden.