Bedrohte Arten:Sensible Vegetation

Schutzzone für Langwieder Haide soll ausgeweitet werden

Aubings Lokalpolitiker sorgen sich um die Langwieder Haide. In den vergangenen Jahren ist die Gegend immer mehr bebaut worden, dadurch fehlen inzwischen Schutzräume für Fauna und Flora. Bodenbrüter etwa haben dringenden Bedarf an Rückzugsmöglichkeiten - auch, weil freilaufende Hunde und unachtsame Bürger weder auf die Tiere noch auf die sensible Vegetation achten. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied fordert deshalb seit Jahren, die nördlich der Bahnlinie der S 3 gelegene Schutzzone auszuweiten, um einen 39 Hektar großen Bereich in Richtung Mühlangerstraße. Die Untere Naturschutzbehörde im Planungsreferat unterstützt das Anliegen der Bürgervertreter, doch dem Amt sind die Hände gebunden. Denn seit einer Gesetzesänderung im Mai 2015 darf die städtische Behörde nur noch über Gebiete entscheiden, die maximal zehn Hektar umfassen. Das Planungsreferat will daher "in Kürze nochmals" an die zuständige Regierung von Oberbayern herantreten und darum bitten, "das förmliche Inschutznahmeverfahren zeitnah einzuleiten".

Die knapp 28 Hektar umfassende Langwieder Haide, 1995 per Stadtratsbeschluss unter Schutz gestellt, ist eines der letzten großen Steppenrasenbiotope im Münchner Westen und zählt zu den wertvollsten Magerrasenflächen der bayerischen Landeshauptstadt. Hier finden sich zahlreiche gefährdete Arten wie beispielsweise der auf der Roten Liste Bayerns vermerkte Kreuzenzian. Ein Naherholungsgebiet allerdings ist die Haide streng genommen nicht - sie zählt als Ausgleichsfläche und soll die "landschaftstypischen, ökologisch wertvollen Elemente der Schotterheiden des Münchner Nordens" sichern helfen. Einen Parkplatz für Besucher am Rand der Grünfläche gibt es nicht. Solche Stellplätze würden einer Vertragsverletzung seitens der Stadt gleichkommen. Aubings Stadtteilvertreter wäre eine Ausweitung des Schutzraums bis unmittelbar an die Mühlangerstraße am liebsten gewesen. Das jedoch ist laut Planungsreferat nicht möglich, weil das 2007 beschlossene Strukturkonzept für die Gegend zwischen dem Weg Am Aubinger Feld und der Mühlangerstraße Gewerbeflächen vorsieht.

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