Die Pläne waren schon spektakulär, jetzt kann man auf die Realisierung des ungewöhnlichen Projekts gespannt sein. Erstmals soll in München ein grünes Hochhaus entstehen. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat mit der Aufstellung des Bebauungsplans das Genehmigungsverfahren für das üppig bepflanzte Wohngebäude an der Arabellastraße in Bogenhausen gestartet.
In dem 16-geschossigen Wohn- und Geschäftshochhaus mit seinen Balkonen, Loggien und Dachgärten sind 55 Wohnungen vorgesehen. Der Clou des Entwurfs der Architektin Aika Schluchtmann ist die Fassade des 52 Meter hohen Turms mit den vertikalen Gärten. Die Hochschule Weihenstephan begleitet das ungewöhnliche Pilotprojekt zu Forschungszwecken sowohl während der Planungsphase als auch beim Bau.
Investor Stefan Pfender und sein Unternehmen Metropolian wollen mit dem Hochhaus, das auf dem Grundstück zwischen dem Hypo-Hochhaus und dem geschwungenen Bürogebäude Arabeska im Arabellapark entstehen soll, einen besonderen Architekturakzent setzen. Bei der Beantwortung der Frage, ob es sich hier um einen Fortschritt bei der Rettung des Grüns in einer immer dichter bebauten Großstadt handelt, gingen die Meinungen in der Fachwelt bislang auseinander.
So wird zum Beispiel bezweifelt, ob die Pflanzen den Klimabelastungen, denen sie vor allem weiter oben an der Fassade ausgesetzt sind, überhaupt standhalten können. Bauherr und Architektin wollen sich aber nicht von Bedenken leiten lassen, sondern das Experiment wagen. Man habe das Projekt gut vorbereitet, hieß es.