Süddeutsche Zeitung

Corona und Kulturpolitik:Museen suchen Weg aus Schnelltest-Misere

Die bayerischen Museen fordern eine Gleichstellung mit den Bildungseinrichtungen im Freistaat. Dies würde sie, anders als andere Kultur- und Freizeiteinrichtungen, von einigen Auflagen befreien.

Von Susanne Hermanski, Augsburg

Die Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Museen, vertreten durch ihren siebenköpfigen Vorstand, zu dem auch die Leiterin des Münchner Stadtmuseums zählt, wehrt sich gegen die aktuellen Corona-Auflagen. In ihrem Schreiben heißt es: "Die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung hat mit der Einführung der 2-G-Plus-Vorgabe zu einem dramatischen Besucherrückgang in den Museen geführt." Dabei sei aufgrund der dort realisierten umfassenden Hygienekonzepte und der guten Kontrollmöglichkeiten an den Kassen bis heute kein Hotspot in den Museen bekannt geworden. Mit den erprobten Einbahn- und Abstandsregelungen hätten die Museen für die Besucherinnen und Besucher und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit geschaffen, einander sicher aus dem Weg zu gehen. Durch den beschränkten Einlass gewährleisten die Museen zudem, dass ihre Besucherinnen und Besucher in Bewegung sind und Abstand halten.

Es sei daher dringend geboten, dass bei künftigen Regelungen Museen nicht mehr unter die Freizeiteinrichtungen subsummiert, sondern mit anderen Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken, Archiven und Büchereien gleichgestellt werden. "Diese können ihren Betrieb unter der 2-G-Regelung fortsetzen. Auch sollten geboosterte Besucherinnen und Besucher zukünftig keinen zusätzlichen Test mehr vorweisen müssen", fordern die Unterzeichnenden. Die bayerischen Museen hätten "in jeder Phase der Pandemie verantwortungsvoll und umsichtig gehandelt und befanden sich damit stets in völligem Einklang mit ihren Besucherinnen und Besuchern. Dies sollte nun zum Wohle aller endlich anerkannt und honoriert werden".

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