Präsentation der Spielzeit 2025/2026:Warum die Staatsoper später aus der Sommerpause kommt – und was dann auf dem Spielplan steht

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"Wir leben in einer Welt, in der alles in Bewegung ist", sagte Intendant Serge Dorny (links) bei der Spielzeitpräsentation mit GMD Vladimir Jurowski in der Staatsoper. In der Renovierungspause wird sich das Orchester in Bewegung setzen. (Foto: Geoffroy Schied)

Wegen Renovierungsmaßnahmen bleibt die Bayerische Staatsoper bis Ende Oktober geschlossen. In der Zwischenzeit geht das Orchester auf Japan-, China- und Spanien-Tournee. Intendant Serge Dorny und GMD Vladimir Jurowski über Uraufführungen und kommende Festspiele.

Von Klaus Kalchschmid

„Der Mensch ist wozu er sich macht“, dieses Motto der neuen Spielzeit 2025/26 formulierte Intendant Serge Dorny zu Beginn der öffentlichen Vorstellung der Pläne ab kommenden Herbst im Nationaltheater. Und Dorny weiter: „Wir leben in einer Welt, in der alles in Bewegung ist. Wer sind wir, was machen wir aus uns? Jede Erzählung unserer Neuinszenierungen zeugt von Prozessen der Selbsterschaffung und den Konsequenzen der Entscheidungsfreiheit des Menschen.“ Daran knüpfen „Rigoletto“ und „Faust“, „Die Walküre“ und Händels „Alcina“ an, aber auch Rimsky Korsakovs „Die Nacht vor Weihnachten“, erstmals an der Bayerischen Staatsoper zu erleben, und „Die englische Katze“ von Hans Werner Henze, zu seinem 100. Geburtstag aufgeführt vom Opernstudio.

Weil das Ganze keine Pressekonferenz im eigentlichen Sinne ist, darf sich das Publikum im vollbesetzen Parkett und Balkon über musikalische Darbietungen freuen, so das „Caro nome“ der Gilda aus dem „Rigoletto“ und Fausts berühmte Arie aus der gleichnamigen Oper von Charles Gounod, gesungen vom feinen Tenor Granit Musliu, der seinen Spitzenton traumschön setzt und ins Piano zurücknimmt.

Viel Raum nimmt die Präsentation einer Uraufführung von Brett Dean ein, die Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski vorstellt: „Of one blood“ handelt von Maria Stuart und ihrer Cousine und Erzfeindin Königin Elisabeth I. Wie schon in seinem, ebenfalls vor ein paar Jahren in München zu erlebenden „Hamlet“ „ist die Musik polystilistisch“, wie Jurowski anmerkt, „und sehr gut für Stimmen geschrieben“. Im Zentrum der Bühne wird ein Clavicord stehen, „das auch Musik aus der Elisabethanischen Ära spielt“, verrät der GMD, der den Abend auch dirigieren wird. Und er erwähnt, dass es ein Vokal Consort von fünf Frauen für Maria und fünf Männern für Elisabeth geben wird. Dazu passend singt Emily Sierra einen Brief von Maria Stuart an Elisabeth von Robert Schumann mit einer adaptierten Begleitung für Streichquartett von Brett Dean. Berückend auch Jessica Niles, die einen Vorgeschmack auf ihre Morgana in Händels „Alcina“ gibt.

Weil die Bayerische Staatsoper dringende Renovierungsmaßnahmen und Instandsetzungen während der Ferien vornehmen muss, werden diese bis Ende Oktober verlängert. In der Zwischenzeit geht das Orchester auf Japan-, China- und Spanien-Tournee, in München gibt es derweilen im Oktober zwei konzertante Aufführungen von „Ariadne auf Naxos“ im Herkulessaal der Residenz sowie „Oper für alle“ im BMW-Park, also bei einem der Hauptsponsoren der Bayerischen Staatsoper. Dorny bedankt sich daraufhin noch bei weiteren Förderern: der Hypovereinsbank, Brain Lab, den Freunden des Nationaltheaters und der Gesellschaft zur Förderung der Münchner Opernfestspiele. Einen Ausblick zum 150-jährigen Bestehen dieser Festspiele gibt Dorny ganz zum Schluss. Die Festrede im Juni wird Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, halten. Ihr Thema: „Die Bedeutung der Kunst von morgen.“

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