Bayerische Kunstförderpreise 2024:17 neue Sterne am Kulturhimmel

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Im Gärtnerplatztheater posieren die Preisträgerinnen und Preisträger 2024 mit Kunstminister Markus Blume (rechts). (Foto: Andreas Gebert)

Der Freistaat zeichnet bereits im 60. Jahr herausragende Künstlerinnen, Schriftsteller, Musikerinnen und Schauspieler aus ganz Bayern aus.

Von Antje Weber, München

Dem Nachwuchs eine große Bühne bieten: Bei den Bayerischen Kunstförderpreisen ist dieses Anliegen offenkundig. Auch im 60. Jahr des Preises hat das Kunstministerium die ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger wieder mit viel Glanz gewürdigt: Im Münchner Gärtnerplatztheater wurden am Montag 17 Schriftstellerinnen, Tänzer, Musikerinnen und Schauspieler aus ganz Bayern ausgezeichnet.

„17 neue Sterne auf unserem bayerischen Walk of Fame der Jungstars“, so formuliert es Kunstminister Markus Blume. Mit dem Preis, dessen Dotierung in diesem Jahr auf je 7000 Euro erhöht wird (Ensembles erhalten 12 000 Euro), erkenne man „herausragendes Talent“ an und sage „Danke für künstlerische Leidenschaft, kreativen Mut und großartige Kunst“. Rund 800 „Nachwuchsstars“ habe man in den vergangenen Jahrzehnten bereits fördern können.

Die Preisträger in den Sparten „Musik“, „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst und Tanz“ sowie „Literatur“ werden jeweils von Jurys ermittelt. In der bildenden Kunst einigten die sich in diesem Jahr auf die Künstlerinnen Julie Batteux aus Nürnberg, Johanna Gonschorek sowie Eunju Hong aus München und Ayaka Terajima aus Ottobrunn. Während Letztere mit dem Medium Keramik arbeitet, beschäftigen sich ihre Kolleginnen mit neuer Technik: Batteux erforscht für die Serie „Spiegelschatten“ ihren Körper mithilfe eines Smartphones; Gonschorek setzt sich in einer Installation mit dem Vorläufer der heutigen Computer auseinander, und auch Eunju Hong erforscht die Auswirkungen moderner Technologien auf die Gesellschaft.

In der Literatur hat die Übersetzerin Stefanie Kremer aus Pöcking mit ihrer Übersetzung von Janice Halletts „The Twyford Code“ überzeugt, Fabian Lenthe aus Nürnberg mit seinem Lyrikband „Streichhölzer“. Der Roman „Wo die Geister tanzen“ der in Gernlinden lebenden Autorin Joana Osman wird als Autofiktion gewürdigt, die „notwendige Brücken schlägt“ zwischen Palästinensern und Israelis. Robert Segel aus Nürnberg wiederum beeindruckte mit seinem Debütroman „Ein Schaben“, der Erinnerungs- und Trauerarbeit verbindet.

In der darstellenden Kunst werden gleich zwei Residenztheater-Schauspieler ausgezeichnet, Linda Blümchen sowie Vincent zur Linden, außerdem ihr Bamberger Kollege Leon Tölle. Vero Miller wiederum, ebenfalls aus München, zähle zu den „vielversprechenden Mezzosopranistinnen ihrer Generation“, und mit Bianca Teixeira wird eine Tänzerin des Bayerischen Staatsballetts München geehrt.

In der Musik überzeugte mit Malik Harris aus Landsberg am Lech ein Popsänger, den manche vom Eurovision Song Contest 2022 kennen könnten. Ganz anders die Interessen von Sophia Schambeck aus München: Die Blockflötistin hat Historische Aufführungspraxis sowie Neue Musik studiert. Auch der Gitarrist und Komponist Philipp Schiepek aus Dinkelsbühl verbindet klassische Elemente mit Jazz, Improvisation und Neuer Musik, und Lisa Schöttl aus Otterfing zeige am Hackbrett ebenfalls viel „Innovationslust“, so die Jury. Zweifellos: Breiter könnte das Spektrum der ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler nicht sein.

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