Münchner Brauchtum:Demonstrieren für lange Biergartenabende

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Es roch nach Revolution. 1995 gingen in München Tausende gegen Einschränkungen bei den Öffnungszeiten der Biergärten auf die Straße. (Foto: Ursula Düren/dpa)

Dass man in München auch nach 21 Uhr im Freien seine Mass trinken kann, ist der bayerischen Biergartenrevolution vor 25 Jahren zu verdanken.

Von Franz Kotteder

Revolution: Eigentlich ist das ja kein dezidiert bayerischer Begriff, möchte man meinen. Dieses Volk nördlich der Alpen kommt an und für sich ganz gut aus ohne Umwälzungen, es sei denn, es geht um den Bierpreis. Die Lust zum politischen Experiment ist hingegen nicht sehr verbreitet. Der Schriftsteller Oskar Maria Graf schilderte einmal eine politische Versammlung in einem Münchner Wirtshaus, kurz vor Ausrufung der Räterepublik. Die Stimmung war aufgewühlt, aber dann fand ein Arbeiter letztendlich die richtigen Worte: "Nacha mach ma halt a Revolution, damit a Ruah is!"

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