Baustellen:Diese Baustellen könnten Autofahrer besonders nerven

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Mehr als 600 Maßnahmen sind für 2017 auf Münchens Straßen geplant. Auch in der Fußgängerzone wird sich in naher Zukunft so einiges tun.

Von Andreas Schubert

Langweilig wird es Richard Bartl in seinem Job nicht. Er koordiniert im Baureferat die Baustellen der Stadt - und im Jahr 2017 stehen wieder mehr als 600 Baumaßnahmen allein für die Straßenerhaltung an. Insgesamt muss Bartl 20 000 Baustellen im Auge behalten. An die Kosten von rund 17,5 Millionen Euro werden die Autofahrer aber eher nicht denken, wenn sie wegen aufgerissener Fahrbahnen wieder mal im Stau stehen oder eine Umleitung nehmen müssen. Auch in der Fußgängerzone wird sich in naher Zukunft so einiges tun.

Marienplatz

Der Marienplatz ist eine komplette Fußgängerzone - nur wollen das viele Radfahrer noch immer nicht glauben. Der Umbau der bisher noch asphaltierten ehemaligen Fahrbahn soll diesem Teil des Platzes auch optisch Fußgängerzonencharakter verleihen. Zwischen dem Fischbrunnen, dem alten Rathaus und dem Rindermarkt werden peu à peu Platten verlegt. Das Baureferat beginnt damit in diesem Frühjahr. Abgeschlossen wird die Maßnahme aber erst im Frühjahr 2019 mit den Flächen Rindermarkt und Dienerstraße.

Marienhof

Am 5. April erfolgt am Marienhof der Spatenstich für den Bau der zweiten S- Bahn-Stammstrecke. Dann passiert erst einmal nichts: Bevor die Bagger anrücken, um die Baugrube auszuheben, müssen rund um den Platz alle Versorgungsleitungen wie etwa Strom und Wasser umgelegt werden. Abgestimmt auf diese Bauarbeiten verlegen die Stadtwerke (SWM) auch eine neue Fernkälteleitung. Diese verläuft neben diversen kleineren Straßen vom Odeonsplatz über Residenzstraße, Theatinerstraße, Marienhof (Weinstraße, Landschaftsstraße, Dienerstraße), Hofgraben zur Sparkassenstraße.

Frauenplatz

Eine Dauerbaustelle wird das Areal rund um die Frauenkirche. Hier werden von diesem Jahr an die Bodenbeläge erneuert. Bis Anfang 2018 dauern die Arbeiten im westlichen Abschnitt der Augustinerstraße und in der Liebfrauenstraße. Das Gesamtprojekt wird sich bis 2025 hinziehen.

Sendlinger-Tor-Platz

Der Großumbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor wirkt sich auch massiv auf den oberirdischen Verkehr aus. Zwischen dem kommenden April und September 2018 wird die Verkehrsführung geändert. Fahrzeuge, die vom Stachus kommend in Richtung Süden fahren, werden um das Tram-Rondell herum bis zur Lindwurmstraße umgeleitet. In Richtung Stachus läuft der Verkehr normal weiter. Die Trambahnen fahren während der gesamten Bauzeit, die die Erweiterung des U-Bahnhofs in Anspruch nimmt, übers Sendlinger Tor. Dies ist in der Bauplanung berücksichtigt. Das Wenden ist dort aufgrund der begrenzten Kapazität in dieser Zeit nicht möglich. Deshalb werden die Linien 27 und 28 über die gesamte Bauzeit von Schwabing kommend am Stachus mit anderen Linien verknüpft. Von den Pfingstferien an bis zum Beginn des Oktoberfestes kann dann nur noch eine Straßenbahnlinie über das Sendlinger Tor verkehren; am Linienkonzept wird derzeit noch gearbeitet.

Bahnhofsplatz Süd/Bayerstraße

Mit dem Auto von der Maxvorstadt Richtung Zentrum zu fahren und dabei die Route über den Hauptbahnhof zu nehmen, ist auch dieses Jahr keine gute Idee: Bis Februar dauern die Bauarbeiten an der Ostseite des Hauptbahnhofs noch an, die Durchfahrt nach Süden ist bis dahin nicht möglich. Auch die Buslinie 58 wird weiterhin an der Arnulfstraße wenden. Von Ende Februar bis Ende des Jahres wird die Bayerstraße an der Südseite zur Staufalle. Arbeiten an der Deckelfuge des U-Bahnhofs, die Erneuerung des Tram-Gleisdreiecks und das Verlegen von Fernwärmeleitungen bremsen den Verkehr aus, da immer wieder Fahrspuren gesperrt werden müssen. Die Tramlinien 18 und 19 können im Westabschnitt von Ende Februar bis Anfang Juni nicht fahren. Es gibt einen Bus-Schienenersatzverkehr (SEV) für die Linie 18 von Hauptbahnhof Richtung Westendstraße und eine weitere SEV-Linie für die 19 von Pasing über Westendstraße (U-Bahnanschluss) bis Gondrellplatz. Ansonsten werden die Tramlinien zum Teil anders verknüpft; dies gilt dann auch für den Zeitraum nach dem SEV, bis voraussichtlich Mitte November.

Oskar-von-Miller-Ring

Noch vor der geplanten Sanierung des Altstadtringtunnels wollen die SWM am Oskar-von-Miller-Ring, einschließlich der beiden Kreuzungsbereiche Brienner Straße und Gabelsbergerstraße, alte Fernwärmeleitungen erneuern und zusätzlich neue Fernkälteleitungen verlegen. Von Ende Februar bis Anfang August wird dazu mindestens je eine Fahrspur gesperrt.

Thomas-Wimmer-Ring

Der Bau einer privaten Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring wird den Verkehr von Frühjahr 2017 an etwa ein Jahr lang ausbremsen. Von den bisher drei Spuren je Fahrtrichtung wird dann eine gesperrt sein. Ebenfalls noch dieses Jahr saniert das Baureferat am Isartorplatz die Fahrbahnen. Wenn der Verkehr dies gut verkraftet, wäre auch eine dauerhafte Lösung mit je zwei Spuren denkbar.

Landsberger Straße

Zwischen der Martin-Greiff- und der Holzapfelstraße erneuern die Stadtwerke von Ende Februar bis Juni die Straßenbahngleise. Die Gleisbauarbeiten in der Landsberger Straße sollen vom Beginn der Osterferien bis zum Beginn der Pfingstferien stattfinden, quasi im Windschatten der Baumaßnahme Bahnhofsplatz Süd. Der Bus-SEV für die Trambahnlinie 18 nimmt die dortigen Fahrgäste ebenfalls mit. Etwas weiter westlich soll eine neue Werksausfahrt der Augustiner-Brauerei entstehen, einschließlich einer kompletten Gleisüberfahrt sowie einer neuen Ampel. Bisher avisierter Zeitpunkt: Anfang bis Ende April.

Westendstraße

Die SWM verlegen zwischen der Ridler-und Zschokkestraße neue Fernwärme- und Fernkälteleitungen. Bauzeit: März bis Ende dieses Jahres. Dazu müssen Fahrspuren gesperrt werden, der Bereich der Bahnunterführung wird zeitweise für Kraftfahrzeuge gesperrt.

Fürstenrieder Straße/ Landsberger Straße

Am sogenannten Laimer Kreisel werden während der Sommerferien die Fahrbahnen umfangreich saniert - abgestimmt auf das künftige Projekt Trambahn-Westtangente. Im gesamten Kreuzungsbereich werden von August bis September immer wieder Fahrspuren gesperrt.

Dachauer Straße

Sonderlich bekannt ist die Josef-Ruederer-Straße nicht. Für die meisten Verkehrsteilnehmer ist sie nur das kurvige Verbindungsstück zwischen der Sandstraße und der Dachauer Straße. Und für Radfahrer ist der gesamte Bereich einigermaßen nervig. Das soll nun anders werden. Die Radwegführung soll im gesamten Kreuzungsbereich verbessert werden. Gleichzeitig werden auch die Fahrbahnbeläge erneuert und die beiden Trambahnhaltestellen neu gestaltet und verlängert. Das heißt auf Autofahrerdeutsch: Sperrungen von Spuren und eingeschränkte Möglichkeit abzubiegen.

Lilienthalallee

Wegen Arbeiten an der Brücke über den Bahn-Nordring und Fahrbahnsanierungen wird die zwischen Mitte April und Ende Juli der Verkehr wechselseitig nur in eines Richtung führen - geregelt durch eine Baustellenampel. An zwei Wochenenden im Juni sowie in der ersten Woche der Sommerferien wird die Brücke komplett gesperrt.

Landshuter Allee

An der Brücke über die Dachauer Straße werden Fahrbahnen saniert. Ein bis zwei Wochen im August werden deshalb einzelne Fahrspuren gesperrt.

Ungererstraße/ Frankfurter Ring/Föhringer Ring

An dem viel befahrenen Verkehrsknoten kann es von Anfang August bis Ende September schon mal langsamer zugehen. Denn das Baureferat saniert hier und an den Zufahrtsstraßen die Fahrbahnen umfangreich.

Truderinger Straße

Obwohl die Tram nach Steinhausen bereits in Betrieb ist, bleibt die Truderinger Straße noch bis zum Sommer zwischen Einstein- und Hultschiner Straße eine Einbahnstraße.

Luise-Kiesselbach-Platz

Der Tunnel ist längst in Betrieb - an der Umgestaltung der Oberfläche wird aber immer noch gewerkelt. Das dauert noch an: Bis Ende 2017 werden noch die Randbereiche und Einmündungen der Seitenstraßen hergestellt.

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