Im Wahlkampf haben sich fast alle Parteien und Gruppierungen für modernere Schulen in München ausgesprochen. In seiner ersten inhaltlichen Sitzung nach der Bürgermeisterwahl hat der Stadtrat nun auch gleich drei Großprojekte vorangetrieben. Insgesamt ging es um eine Summe von fast 170 Millionen Euro, die für den Neubau eines Gymnasiums an der Knorrstraße, der Generalsanierung des Schulzentrums Moosach an der Gerastraße und der Instandsetzung des Sporthallentrakts am Schulzentrum an der Quiddestraße.
"Unser Investitionsprogramm geht stetig weiter", sagte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD). Allerdings warnte sie zugleich vor allzu großer Euphorie, dass die Misere im Schulbau schnell beendet sein wird. "Da geht es nicht nur ums Geld, wir müssen auch die Prozesse beschleunigen", sagte sie.
Für das neue Gymnasium im Münchner Norden stellten die Kommunalpolitiker gut 65 Millionen Euro zur Verfügung. Hier drängt die Zeit: Baubeginn an der Knorrstraße soll bereits im Juni 2014 sein. Bisher aber hat die Voreigentümerin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, zwar das Grundstück von Altlasten befreit, jedoch der Stadt das Gelände noch nicht übergeben. Die daraus resultierenden Verzögerungen seien noch unkritisch. Allerdings schreibt das Bildungsreferat, dass der Neubau eine "sehr komplexe Bauaufgabe" sei, die in einem "sehr engen Terminrahmen" umgesetzt werden müsse. Schon im September 2016 sollen die ersten Schüler in das Gebäude einziehen.
Der Stadtrat machte auch den Weg frei für eine neue Baustelle am Schulzentrum an der Quiddestraße mit Gymnasium, Realschule und Orientierungsstufe. Dort steht die Sanierung der Turnhallen aus dem Jahr 1972 an. Fast 14 Millionen Euro soll die Maßnahme kosten. Dafür wird der Trakt energetisch saniert und erhält neue Böden, es wird eine neue Lüftungs- und Heizungsanlage installiert, eine Tribünenanlage eingebaut. Toiletten, Duschen und Umkleiden werden ebenfalls saniert.
Auch die Generalinstandsetzung des Schulzentrums in Moosach mit Grundschule, Realschule und Gymnasium segneten Münchens Kommunalpolitiker ab. Gut 90 Millionen wird das Projekt kosten. An der Gerastraße laufen die Arbeiten auch bereits. Vor der eigentlichen Sanierung müssen Ausweichquartiere für die Klassen geschaffen werden. Für das Hauptgebäude ist der Baustart für August diesen Jahres vorgesehen, fertig sein soll es voraussichtlich im Dezember 2017.
