Gefährlicher Schädling:Laubholzbockkäfer in Messestadt gefunden

  • Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist erstmals auf Münchner Stadtgebiet nachgewiesen worden: im Riemer Wäldchen in der Messestadt.
  • Im Radius von 100 Metern um die Fundstellen herum müssen nun die Bäume entfernt werden.

Von Bernhard Lohr

Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist erstmals auf Münchner Stadtgebiet nachgewiesen worden. Mitarbeiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg (AELF) entdeckten den gefährlichen, aus Asien eingeschleppten Schädling im Riemer Wäldchen in der Messestadt. Amtsleiter Friedrich Nebl geht davon aus, dass der Käfer bereits vor Jahren in das Wäldchen am östlichen Rand der Messestadt gelangt ist und sich dort niedergelassen hat. Wie in den anderen Befallsgebieten jenseits der Stadtgrenze, in Feldkirchen und Neubiberg, sollen dort potenzielle Wirtsbäume des Käfers gefällt werden, um dessen Ausbreitung zu verhindern. Nebl kündigte an, dass im Radius von 100 Metern um die Fundstellen herum Bäume entfernt werden müssten.

Erstmals war im Raum München im Oktober 2012 ein Exemplar des Schädlings entdeckt worden. Nach dem Fund in Feldkirchen im Münchner Osten wurde eine Quarantänezone eingerichtet, die in der Folge nach neuen Funden erkrankter Bäume mehrmals ausgeweitet wurde. Im September 2014 wurde im Münchner Süden Neubiberg zum Käfer-Notstandsgebiet. Teile der Messestadt und auch Waldperlachs befinden sich längst in den Quarantänezonen und stehen unter Beobachtung.

Nun wurden die Fachleute, die die Bäume im Riemer Park routinemäßig inspizieren, fündig. Amtsleiter Nebl sagt, der Baumschädling sei in der Messestadt nur 400 bis 500 Meter westlich eines ehemals stark befallenen Waldstücks in der Gemeinde Feldkirchen festgestellt worden. Jetzt sei konsequentes Vorgehen notwendig, "um die EU-Vorgaben zur Ausrottung" des Schädlings umzusetzen. Nebl geht davon aus, dass bei den nun gemeinsam mit der städtischen Forstverwaltung geplanten Fällungen die Umwelt und das Landschaftsbild geschont werden könnten.

In dem betroffenen Wäldchen - nicht mit dem Riemer Park zu verwechseln - wüchsen Eichen, Kiefern und viele Straucharten, die nicht zu den Wirtspflanzen des Käfers gehörten und stehen bleiben könnten. Gefällte Bäume werden gehäckselt und verbrannt. Der Termin der Fällungen soll in Kürze bekannt gegeben werden.

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