Baubeginn Ende 2010:U-Bahn wird bis Martinsried verlängert

Planegg bekommt einen neuen U-Bahn-Anschluss. Baubeginn soll Ende 2010 sein.

Barbara Ettl und Andreas Ostermeier

Das U-Bahnnetz rückt weiter in den Landkreis München vor. Nach Garching bekommt nun auch Planegg einen U-Bahn-Anschluss. Einstimmig hat der Kreisausschuss im Landratsamt München am gestrigen Montag die Verlängerung der U 6 vom Klinikum Großhadern nach Martinsried befürwortet. Jetzt muss der Kreistag noch dem Projekt zustimmen.

Baubeginn soll bereits Ende 2010 sein, 2014/15 soll die Bahnstrecke in Betrieb gehen. Planeggs Bürgermeisterin Annemarie Detsch, die zur Sitzung ins Landratsamt gekommen war, freute sich, dass der Zug endlich ins Rollen kommt: "Ich habe im Ausschuss zwar kein Rederecht, aber ich möchte dennoch das Wort ergreifen und mich bei allen bedanken."

Nach der Sitzung sagte Detsch, sie sei über die Entscheidung des Kreisgremiums "sehr glücklich". Die Verlängerung der U-Bahn werde "breitest getragen von allen Fraktionen", so dass sie auch mit einer Zustimmung des Kreistages rechne, sagte die Bürgermeisterin. Sie dankte Landrätin Johanna Rumschöttel sowie den Staatsministern aus dem Würmtal, Georg Fahrenschon und Martin Zeil, für deren Einsatz zugunsten einer Verlängerung der U6 nach Martinsried.

Von Eilzugtempo kann in Sachen U-Bahn-Verlängerung keine Rede sein. Bereits in den Jahren 1991/92 erfolgten erste Planungsschritte. Anschub erhielten die Pläne dann aber durch die rasante Weiterentwicklung des Forschungscampus Martinsried - vor allem durch Neubauten der Fakultät Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität sowie des Max-Planck-Instituts (MPI).

Nachdem die Gemeinde im Jahr 2007 der Ansiedlung des Biomedizinischen Zentrums zugestimmt hatte, signalisierte der Freistaat seine Unterstützung für das geplante "Massenverkehrsmittel". Sowohl Verkehrsminister Zeil als auch Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch unterstützen laut Landrätin Johanna Rumschöttel den Ausbau und sagten in Gesprächen Landesunterstützung zu.

Das einen Kilometer lange Trassenstück, das unterirdisch gebaut werden soll und durch einen Bannwald führen wird, kostet nach ersten Schätzungen rund 67 Millionen Euro. Bei einer Aufteilung des kommunalen Finanzierungsanteils nach dem "Garchinger Modell" kommt auf den Landkreis München ein Investitionskostenanteil von 4,12 Millionen Euro zu, auf Planegg eine Summe von immerhin noch 2,06 Millionen Euro.

Ab Inbetriebnahme des neuen Streckenabschnitts, die laut Planung voraussichtlich 2014/15 erfolgen kann, hat der Landkreis sich bereit erklärt, Betriebskosten bis maximal 452000 Euro zu übernehmen. Allerdings sinken im Gegenzug die Kosten für das Busnetz. Trotz der sich abzeichnenden Ausgaben feierten die Mitglieder des Kreisausschusses ihren Beschluss. Die Verlängerung sei ein Gewinn für die in Martinsried beheimateten Forschungsinstitute und für die dort lebenden Bürger.

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