Die Narbe auf der rechten Seite seines Bauches ist heute nur noch ein Strich. Etwas heller als der Rest der Haut. Andreas Batlogg zieht sein weißes Hemd nach oben und deutet auf die Narbe. Sie erinnert ihn an den künstlichen Darmausgang, den er noch vor einem Jahr dort hatte. "Mehr sieht man nicht mehr", sagt er und steckt das Hemd zurück in die Hose. Eine unauffällige Narbe ist das sichtbarste Überbleibsel des faustgroßen Darmtumors, der im September 2017 bei dem Jesuitenpater festgestellt wurde. Aber nicht das einzige. Da sind noch immer die Inkontinenz, die Erschöpfung und die Schmerzen in Beinen und Rücken. Folgen der Chemotherapie.
Krankheit und Religion:"Ich bin jetzt sparsamer mit frommen Worten"
Andreas Batlogg hat als Priester viele Sterbende begleitet. Nach einer Krebsdiagnose fragt er sich, ob er glaubt, was er bislang predigte.
Von Thomas Balbierer
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