Bastian Schweinsteiger:Schweinsteiger vor Gericht

Ein Rechtsanwalt fordert 833.000 Euro von dem Bayernspieler. Er soll einen Beratervertrag mit dem Profi gehabt haben.

Ekkehard Müller-Jentsch

"Tut uns leid, dass wir womöglich in die Mannschaftsaufstellung gepfuscht haben", sagte am Dienstagnachmittag der Vorsitzende der 20. Zivilkammer. "Aber wir hoffen, dass die Bayern gegen Oberhausen auch so bestehen."

Offenbar ging der Richter davon aus, dass Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger, der vor ihm im Landgericht München I als Beklagter saß, beim Anpfiff in der Arena womöglich nicht auflaufen könnte: Die Bayern spielten im DFB-Pokal gegen Rot-Weiß Oberhausen. Schweinsteiger saß am Abend nicht mal auf der Bank.

Dieses Spiel dürfte dem 25-Jährigen Kicker auf jeden Fall weniger schwer im Magen gelegen haben als die Forderung über 833.000 Euro des Rechtsanwalts Gerrit Hartung: Über seine GH Sport Management GmbH will der Mönchengladbacher einen Berater- und Vermittlervertrag mit Schweinsteiger gehabt haben.

"Vertrag? Das wäre mir neu" Allerdings gibt es nichts Schriftliches: Im Schwabinger Café Reitschule habe man sich per Handschlag auf eine Vertragsdauer von 2006 bis Ende 2010 geinigt. Diese mündliche Abmachung sei dann von Schweinsteiger nicht rechtzeitig gekündigt worden. So seien ihm hohe Provisionen entgangen, sagt Hartung.

Schweinsteiger erzählte dem Gericht dagegen, dass er lediglich Hartungs Hilfe zur Abwehr von Forderungen seines früheren Beraters Roland Grahammer gesucht habe - gelöst habe dieses Problem dann aber Uli Hoeneß. Bastians Bruder Tobias, der auch im Café gewesen sein soll, meinte als Zeuge: "Vertrag? Das wäre mir neu." Der Prozess wird im November fortgesetzt.

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