Claudia Langer steht in ihrer Ex-Küche vor einem Ex-Küchenmöbel aus Stahl und ist so präsent im goldenen, also angemessen angeberhaften Wiesn-Sonnenschein unter einem wie frisch hingetupften Himmel über Solln, dass sich zumindest an diesem Donnerstag alles mit "Ex" verbietet. Eigentlich. Sie ist reine Gegenwart. In einem sehr großen, sehr schönen, sehr besonderen, sehr verrückten und nun sehr leer geräumten, weil zum Verkauf in zweistelliger Millionenhöhe stehenden Haus, das partout nicht leer erscheint. Weil: Sie ist ja da. Und so etwas wie eine unbezahlbar anmutende Wohn-Utopie auch. Geld ist das eine. Geist etwas anderes.
Sehnsuchtsort in Solln:Das Einmal-im-Leben-Museum
Steht zum Verkauf: das Barcode-Haus in Solln.
(Foto: Rob't Hart / MVRDV)Als Barcode-Haus zeugt es in Solln von einem intensiven Kampf um die Deutungshoheit über Schönheit, Heimat, Identität. Nun steht das verrückte Ensemble für einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe zum Verkauf.
Von Gerhard Matzig
Lesen Sie mehr zum Thema