Die Welle der Gastro-Schließungen hat zuletzt das Westend besonders hart getroffen. Nachdem im vergangenen Jahr die Cocktailbar Schwarzer Dackel und das Neo-Bistro L’Adresse 37 schließen mussten, verkündeten 2024 auch der vietnamesische Imbiss Banh Mi and Beer (BnB), das Café Sehrwohl, die Tagesbar L’Oca Bianca und das Café Colombo das Aus. Immerhin fürs ehemalige BnB am südlichen Ende der Parkstraße haben sich bereits Nachfolger gefunden: Dort ist Anfang Dezember das Heir Beverage House eingezogen.
„Seit der Dackel weg ist, gibt es im Westend keine richtige Cocktailbar mehr“, sagt Max Maier, der das Heir zusammen mit Johannes Seifert betreibt. „In diese Kerbe wollen wir reinschlagen.“ Maier und Seifert standen zuletzt als Barchefs in der Hotelbar des Vier Jahreszeiten gemeinsam hinterm Tresen. Sobald man bei ihnen im Heir Platz genommen hat, reichen sie eine Schale selbst gemachtes Popcorn, Leitungswasser und einen kleinen Willkommensdrink. „Es sind die kleinen Gesten der Gastfreundschaft, woran sich die Leute erinnern“, findet Maier.
Bis die Barkarte gedruckt ist, stehen ein paar wenige Eigenkreationen zur Auswahl wie der „Walking Dandy“ mit Scotch, Brandy, Kakao-Nibs und lacto-fermentiertem Pfirsich. Dann wird es schon bald etwa zehn ausgefallene Signature-Drinks sowie kleine Barsnacks geben, auf Nachfrage natürlich auch Cocktail-Klassiker (Heir Beverage House, Parkstraße 30, Mittwoch bis Samstag 18 bis 1 Uhr, sonntags 17 bis 24 Uhr, Telefon 0176/64327121).
Keine fünf Gehminuten entfernt soll an der U-Bahn-Station Schwanthalerhöhe noch vor den Weihnachtsfeiertagen ein Stehausschank von Giesinger Bräu eröffnen. Brauerei-Chef Steffen Marx kommt damit seinem Ziel von einem Stehausschank pro Stadtviertel wieder ein Stück näher. Denn erst vor wenigen Wochen ging eine weitere Location am Sendlinger Tor an den Start. Etwa 100 Gäste haben dort Platz, die Halbe Helles gibt es für 4,20 Euro (Giesinger Stehausschank, Ganghoferstraße 23 und Sendlinger-Tor-Platz 10, Montag bis Donnerstag 17 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 15 bis 3 Uhr, Sonntag 15 bis 22 Uhr).
Die Bravo Bar in der Fraunhoferstraße ist jetzt auch in Schwabing vertreten. Bravo Grande heißt der neue, größere Ableger in der Hohenzollernstraße/Ecke Friedrichstraße, wo zuvor die Schnitzel-Kette Heimwerk eine Filiale hatte. Jetzt dominiert ein langer, von zwei Seiten zugänglicher Bartresen mitten im Gastraum das Lokal. „In the bar, not at the bar“ sei die Grundidee gewesen, erklärt Philipp Feiner, einer der drei Betreiber. Im Frühjahr soll mit dem Bravo Centro noch eine kleine Tagesbar in den Fünf Höfen dazukommen, sagt Feiner, dann sei das Portfolio komplett (Bravo Grande, Friedrichstraße 27, Montag bis Samstag 11 bis 1 Uhr, Sonntag 14 bis 22 Uhr, www.bravo-grande.com).