Bar Mucki & Floyd:Hier gibt es Aperitivo - fast wie in Italien

Bar Mucki & Floyd: Kleine Teller, große Auswahl: Das Aperitivo-Büfett im "Mucki & Floyd" in der Ickstattstraße lädt zum Zugreifen ein.

Kleine Teller, große Auswahl: Das Aperitivo-Büfett im "Mucki & Floyd" in der Ickstattstraße lädt zum Zugreifen ein.

(Foto: Robert Haas)

Jeden Donnerstag darf man sich im "Mucki & Floyd" im Glockenbachviertel ein bisschen wie im Urlaub fühlen - wenn auf dem Tresen ein Büfett aufgebaut wird.

Von Elisa Britzelmeier

Zu den Vorzügen, die Münchner für ihre Stadt anführen, gehört seltsamerweise, dass man schnell woanders ist: in den Bergen, an einem See, in Italien. Stimmt natürlich. Auf Dauer können aber die wenigsten jedes Wochenende nach Italien fahren. Deswegen gibt es Orte in der Stadt, die sich ein bisschen so anfühlen. Das "Mucki & Floyd" im Glockenbachviertel ist so ein Ort, jedenfalls donnerstags, da ist Aperitivo.

Fast wie in Italien wird auf dem Tresen der Bar ein Büfett aufgebaut, man bekommt ein Tellerchen und kann sich zwischen 17 und 21 Uhr bedienen. Gegrilltes Gemüse, Couscous, Nudelsalat, Salami, ausgezeichneter Brotsalat - das Angebot variiert. Dazu trinkt man zwecks Authentizität Aperol Spritz (7,50 Euro), Negroni (9 Euro), Wein (ab 4 Euro) oder aber einfach Weinschorle (4,50 Euro). Oder man greift gleich zu Pimm's Cup (9 Euro), diversen Gin-Kreationen (10-15 Euro) oder einem der zahlreichen weiteren Drinks.

Nun muss es heißen "fast wie in Italien", denn während dort die Häppchen einfach im Getränkepreis inbegriffen sind, werden im "Mucki & Floyd" zehn Euro pro Person fällig, anders ging es nicht, sagt die Betreiberin. Auch wenn Deutsche im Allgemeinen und Münchner im Speziellen sich aufrichtig Mühe in Sachen Dolce Vita geben, muss das eben nicht automatisch heißen, dass es klappt.

Das stellt an einem Abend im Spätwinter der Nachbartisch unter Beweis, an dem eine stark geschminkte Erstsemesterstudentin mit Freundin und Freund angestrengt damit beschäftigt wirkt, gut auszusehen. Die Runde passt nicht ganz in den Laden, das restliche Publikum wirkt viel entspannter, wie es da an den Holztischen sitzt, unter Papageien, Gemälden und Tropenmuster-Tapete.

Früher war hier das "Hoover & Floyd", die eine Hälfte des Namens ist unter der neuen Betreiberin geblieben, große Teile der Einrichtung auch. Nachmittags gibt es eine solide Kuchenauswahl, und jeden dritten Sonntag im Monat lädt das Team zum gemeinsamen Essen - bei dem nach Anmeldung alle Gäste an einem großen Tisch ein Gericht essen und sich kennenlernen.

Das kann natürlich auch beim gesitteten Anstehen am Aperitivo-Büfett passieren. Sollten andere Gastronomen aus Angst vor rüpelhafter Gefräßigkeit aperitivoscheu sein - hier würden sie eines Besseren belehrt. Und auch manche italienische Barbetreiber könnten noch etwas lernen: dass es für Aperitivo weder Plastikbesteck noch Plastikteller braucht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: