Süddeutsche Zeitung

Lokalrunde:Biere, Bars und Bio-Tage

Ein zweites Wohnzimmer feiert sein Zehnjähriges, und ein Schloss lädt zum Tomatenfest

Von Franz Kotteder

In der Welt der Gastronomie gilt München gemeinhin als Stadt des Biers, weniger als Stadt der Bars. Viele treue Fans behaupten sogar, in München gebe es überhaupt nur eine vernünftige Bar, die man besuchen könne. Dabei handelt es sich natürlich um das Schumann's. Das aber eigentlich schon gar keine Bar mehr ist, sondern vielmehr eine deutschlandweit bestaunte Institution, eine permanente Kunstinstallation, in der man sich obendrein auch noch sehr wohlfühlen kann, wenn Charles Schumann es zulässt. Gute Bars aber gibt es trotzdem noch eine ganze Menge in der Stadt. Eine der besten und schönsten feiert jetzt an diesem Sonntag ihr Zehnjähriges: Die Bar Gabányi am Beethovenplatz. Früher befand sich dort Gratzers Lobby; der Serviceleiter von Eckart Witzigmann im Tantris, Gerald Gratzer, betrieb die nach ihm benannte Kellerbar 15 Jahre lang bis zu seinem Tod 1993. Einige Jahre später übernahm dann der Musiker, Autor und Schauspieler Andreas Lechner den Laden und nannte ihn Aurora Bar. Und 2012 verwirklichte schließlich Stefan Gabányi, 23 Jahre lang Barkeeper und unumstrittener Whisky-Experte im Schumann's, hier seinen Traum von der eigenen Bar. Seitdem brummt der Laden, wenn nicht gerade eine Pandemie ausbricht oder Oktoberfest ist - denn während der Wiesn sperrt Gabányi immer 16 Tage lang zu. Sonst aber ist die Bar Gabányi ein wunderschönes Lokal und eine Bar im besten Sinne. Eben auch das berühmte zweite Wohnzimmer "für verständnisvolle Trinker", wie Stefan Gabányi es formuliert. Und donnerstags (wieder von Mitte Oktober an) gibt es dort Konzerte und gelegentlich auch Lesungen (Bar Gabányi, Beethovenplatz 2, Mittwoch/Donnerstag 18-3 Uhr, Freitag/Samstag 20-5 Uhr, Sonntag 20-4 Uhr, Telefon 51 70 18 05, www.bar-gabanyi.de).

Bio-Erlebnistage

Bio-Lebensmittel haben in der Pandemie noch einmal einen kräftigen Schub bekommen, und den wollen die bayerischen Ökobauern in den kommenden Wochen nutzen. Ihr Landesverband für ökologischen Landbau veranstaltet dann wieder gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bio-Erlebnistage in ganz Bayern. Dabei handelt es sich eigentlich schon fast um eine Traditionsveranstaltung, denn es gibt sie bereits seit 2001. Viele der 180 Programmpunkte eignen sich auch hervorragend als Ferienausflug. So etwa die Hofführung auf dem Archehof Schlickenrieder in Otterfing bei Holzkirchen am 27. August, wo man gefährdete Haustierrassen kennenlernen kann oder in der Hofdestille beim Schnapsbrennen zuschauen kann, oder das Tomatenfest in Schloss Blumenthal bei Aichach (28. August), bei dem man 25 verschiedene Tomatensorten kosten darf (Bio-Erlebnistage, bis 9. Oktober 2022 an 180 Orten in Bayern, vollständiges Programm unter www.bioerlebnistage.de).

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