Band der Woche:Musik als Selbsttherapie

Lesezeit: 1 min

Manuel Andre ist sich sicher, dass er mit seiner Musik bald den Durchbruch schaffen wird, auch wenn seine Bekanntheit bisher noch überschaubar ist. (Foto: Catherina Hess)

Warum Manuel Andre wegen seiner Songs fast die Schule geschmissen hätte.

Von Maximilian Cohrs

Einige seiner Liedtexte handeln von Trennungen, die er schon durchgemacht hat. Oft geht es um Liebeskummer. "Jeder musste in seinem Leben schon mal eine schlimme Break-up-Geschichte erleben", sagt er. Das erste - und vielleicht auch schlimmste - Mal, dass er von einer geliebten Person verlassen worden ist, war nicht von einer Partnerin, sondern von seinem Vater, erzählt er. Manuel Andre war damals noch ein kleines Kind. In seinem Song "Close the Door" erzählt er, wie er sich damals fühlte. Der Text wirkt wie ein Ventil, um seiner Trauer und auch seiner Wut Luft zu machen. "Ich sehe die Musik auch immer ein wenig als Selbsttherapie." Aus einem "I don't want to see you anymore" wurde dann doch ein Wiedersehen, mit 18 besuchte Manuel seinen Vater in dessen Heimat, der Dominikanischen Republik. Er sagt, die beiden hätten sich trotz allem, was passiert ist, gut verstanden. Mittlerweile habe er ihm verziehen.

Manuel ist 23 Jahre alt, er singt auf Deutsch und auf Englisch. Außerdem spielt er Gitarre und produziert die Beats zu seinen Songs. Kanye West, Jon Bellion und Ed Sheeran seien die Musiker, die ihn am meisten inspirieren, sagt er. Die Einflüsse dieser drei finden sich in seinen Songs wieder: einer Mischung aus Pop und Hip-Hop, kurz: Urban Pop.

Manuel hat schon früh die Liebe zur Musik entdeckt. Bereits in der zehnten Klasse war er sich sicher: "Ich möchte mein Geld mit Musik verdienen." Er sagt, dass er von diesem Zeitpunkt an keinen Sinn mehr in der Schule gesehen habe. Er bekam schlechte Noten, fehlte oft im Unterricht, manchmal ging er zwei Wochen lang gar nicht zur Schule. Erst die Überzeugungsarbeit seiner Freunde und vor allem seiner Mutter hätten ihn dazu bewegt, doch noch sein Abitur zu schreiben.

Um sich nebenbei etwas Geld dazuzuverdienen, arbeitet er als Barista in einem Café und gibt Gitarrenunterricht. Er ist sich sicher, dass er mit seiner Musik bald den Durchbruch schaffen wird, auch wenn seine Bekanntheit bisher noch überschaubar ist. "Wenn man etwas so sehr liebt und alles dafür gibt, muss es klappen", sagt er.

Manuel Andre

  • Stil: Urban Pop
  • Besetzung: Manuel Andre Achmüller De Acosta
  • Seit: 2018
© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: