Noch eine Arabeske und weg ist sie. James (Jakob Feyferlik) will nach der hinreißenden Erscheinung greifen, doch die Traumgestalt mit den Insektenflügelchen (Ksenia Shevtsov) entschwindet durch den Kamin. Diese Himmelfahrt ist drollig, das Publikum lächelt kollektiv gerührt. In Zeiten von KI, Augmented Reality und Dauer-Video-Einsatz ist der Gedanke an analoge Flaschenzugsysteme, Falltüren, Flugapparaturen so wohltuend nostalgisch wie Omas Christbaumschmuck. Man wird die Sylphide und ihre überirdischen Schwestern an diesem Premierenabend im Nationaltheater noch reichlich durch die Luft schweben sehen. Und tanzende Hexen vor Caspar-David-Friedrich-Kulisse gibt es auch. Trockennebel dampft in den Orchestergraben, wie gut, dass Myron Romanul ohne Partitur dirigiert.
Ballett-Premiere „La Sylphide“:Spitzenleistung in Tutu und Schottenrock
Lesezeit: 2 Min.
Was einen verzopften Klassiker wie „La Sylphide“ am Bayerischen Staatsballett trotz Kitschalarms so unwiderstehlich macht.
Kritik von Jutta Czeguhn
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