Tanztheater an den Münchner Kammerspielen:Hochzeit mit Schimpftiraden

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Stilisierte Alltagsbewegungen: Ahmed Soura und Nadège Meta Kanku in „Balau“. (Foto: Julian Baumann)

Serge Aimé Coulibalys Stück „Balau“ zeigt an den Kammerspielen, wie man ohne Betroffenheitsposen die Ungerechtigkeiten der Welt offenlegt. Das ist ganz große Kunst.

Kritik von Rita Argauer

Es beginnt ganz leichtfüßig. Sanfte Beats und Hintergrundgeräusche aus den Lautsprechern, die Bühne in der Therese-Giehse-Halle der Münchner Kammerspiele dekoriert wie eine Tropfsteinhöhle aus Spitze, die Vorahnung einer rauschenden Nacht liegt in der Luft. Dieses Versprechen wird sich nicht einlösen, denn Serge Aimé Coulibalys Stück „Balau“ ist anders konzipiert. Balau bedeutet in der westafrikanischen Sprache Dioula so viel wie Schicksalsschlag. Und die Partygäste werden hier letztlich existenzielle Grenzzustände durchlaufen. Ihr Leben, die Welt, die Gesellschaft hinterfragen, angreifen, anschreien.

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